Vizekanzler und Justizminister Clemens Jabloner spricht in dem Konflikt zwischen Korruptionsstaatsanwaltschaft und Christian Pilnacek, dem ehemaligen Generalsekretär des Ministeriums und nunmehrigen Leiter der Strafrechtssektion, beiden Seiten das Vertrauen aus.

"Pilnacek hat mein volles Vertrauen", sagt Jabloner in der "Zeit im Bild 2" - mit dem berühmten Sager "daschlogts 'es" habe dieser in der Sitzung mit Korruptionsstaatsanwälten in Sachen Eurofighter nicht gemeint, das Verfahren sei einzustellen. Wie er selbst gelernt habe, habe diese Formulierung eine "neutrale" Bedeutung, nämlich Tempo in dem Verfahren zu machen und es schnell zum Abschluss zu bringen, sei es durch Einstellung oder auch Anklage.

Generell sei "die praktische Anwendung des Weisungsrechts nicht immer so, wie es das Gesetz vorsieht", beschreibt Jabloner seinen Eindruck seit seiner Amtsübernahme vor zwei Wochen. Zu viel würde informell erledigt, zu wenig klar ausgesprochen.

Von den Parteien will er sich nicht beeindrucken lassen: "Ich halte es für einen Missbrauch, mir von links die schwarzen Netzwerke ins Ohr zu flüstern und von rechts die roten Netzwerke. Das beeindruckt mich überhaupt nicht.".

Rosen streut Jabloner aber seinem Vorgänger als Justizminister, Josef Moser (ÖVP). Der habe das Haus so geführt, "dass der Rechtsstaatlichkeit Genüge getan wurde",