Im Dezember 2017 wurde Juliane Bogner-Strauß als Frauenministerin präsentiert. Zur selben Zeit dockte Heike Grebien beim Frauenvolksbegehren an. Manuela Swoboda blickt im Studiogespräch mit den beiden Frauen zurück und schaut nach vorne. Gleich zu Beginn gab es wohlwollende Worte zu den Initiatorinnen und Initiatoren des Frauenvolksbegehrens. "Ich finde jede Initiative gut, die Frauen gut tut", sagte Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß zu Heike Grebien, der steirischen Sprecherin des Frauenvolksbegehrens.

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Nach den jüngsten Vorfällen von Hass im Netz, von denen zuletzt die ehemalige Grünen-Politikerin Sigi Maurer und auch Ministerin Elisabeth Köstinger betroffen waren, fordert Grebien: "Dass heuer noch ein Gesetz beschlossen wird." Schließlich würde auch bei anderen Gesetzen würde flott entschieden werden. Bogner-Strauß erklärte: "Es braucht eine gesetzliche Grundlage gegen Hass im Netz." Man müsse das aber mit Bedacht machen. Zusatz: "Damit Frauen schnell und gestärkt zu ihrem Recht kommen."

Die Ministerin für Frauen, Familie und Jugend führte aus: "Überlegen Sie sich, wie viele Kinder sich im Netz gegenseitig beschießen. Wen ziehe ich da zur Verantwortung? Die Eltern?" Es brauche keine überhastete, sondern eine solide gesetzliche Grundlage. Bogner-Strauß kritisierte: "Es gibt immer weniger Respekt im Netz" - und das fange schon bei den Kindern an.
Ein paar Monate Zeit dürfte man sich hier aber schon nehmen.
Heike Grebien konterte: "Mit Bedacht" solle schon vorgegangen werden, aber "wie sieht eine Akut-Hilfe aus?" Als Vertreterin des Frauenvolksbegehrens gehe es ihr massiv auch um die rasche Hilfe für Frauen. Es gebe schon jetzt  Frauenberatungs- und Mädchenberatungsstellen, sagte die Ministerin.
Bogner-Strauß fügte an: "Ich bin Chemikerin. Ich bin nicht Juristin. Ich kann die Frage nicht beantworten, was wir in den nächsten Monaten machen." Aber es gebe eine Frauenhelpline.

Auf die Frage, ob auch sie als Ministerin mit Hass im Netz konfrontiert sei, sagte Bogner-Strauß: "Diskriminierung ist für mich als Politikerin fast alltäglich. Sexismus passiert ständig." Das passiere in den klassischen Medien, das passiere auch in sozialen Medien. Das passiere Politikerinnen wie Politikern, weil die Sprache verrohe. Bogner-Strauß wünscht sich  einen respektvolleren Umgang. Das sei in der Wissenschaft selbstverständlich - in der Politik allerdings nicht.