Wie würden die Österreicher wählen, wenn am Sonntag eine Nationalratswahl anstehen würde? Laut dieser "Sonntagsfrage" des Meinungsforschungsinstituts "Unique research" für das Nachrichtenmagazin "Profil" (800 Befragte, maximale Schwankungsbreite plus/minus 3,5 Prozent) liegt die ÖVP mit 34 Prozent weiterhin deutlich an erster Stelle. Damit blieb die Volkspartei auch auf dem Niveau des Vormonats. Die SPÖ hingegen sackt um zwei Prozentpunkte auf 26 Prozent ab. Die FPÖ konnte mit 25 Prozent den Wert vom September halten und liegt damit sehr knapp hinter der SPÖ auf Platz drei. Die Grünen kommen demnach auf 5 Prozent (September: 4 Prozent), die NEOS auf 7 Prozent (wie auch im September), die Liste Pilz dümpelt bei 2 Prozent (September 1 Prozent).

Bei der fiktiven Kanzlerfrage hält ÖVP-Chef Sebastian Kurz die Konkurrenz auf Abstand. 33 Prozent der Befragten würden ihn einer Direktwahl zum Kanzler wählen; das sind zwar zwei Prozentpunkte weniger als noch im September, der Vorsprung ist allerdings immer noch solide. Die neue SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner erreicht in der fiktiven Kanzlerfrage 15 Prozent; ihr Vorgänger Christian Kern war im September noch auf 21 Prozent gekommen. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache liegt demnach weiter auf dem dritten Platz; er hält - wie bereits im Monat zuvor - bei 12 Prozent.

So wird die Regierungsarbeit bewertet

Bei der Frage, ob sich ein Jahr nach der Nationalratswahl das Land zum Besseren oder zum Schlechteren verändert habe, gehen die Meinungen laut Umfrage in der Bevölkerung auseinander: 28 Prozent äußern sich positiv, 34 Prozent konstatieren Verschlechterungen, 30 Prozent stellen keine Veränderungen fest. Der Rest (9 Prozent) hat dazu keine Meinung. Beträchtliche Unterschiede zeigen sich je nach politischer Ausrichtung: Wähler der Regierungsparteien finden mehrheitlich, das Land stehe heute besser da als vor einem Jahr (ÖVP-Wähler: 60 Prozent , FPÖ-Wähler: 58 Prozent). Bei den SPÖ-Wählern hingegen sei der Frust groß: 67 Prozent von ihnen stellen Verschlechterungen fest.

Umfrage: Arbeit des Innenministers kommt nicht gut an

Die Arbeit von FPÖ-Innenminister Herbert Kickl kommt in der Bevölkerung nicht gut an. Nur 12 Prozent der Befragten attestieren ihm, sehr gut zu arbeiten, 30 Prozent positionieren ihn unter den Ministerin im Mittelfeld, 36% hingegen meinen, Kickl leiste "sehr schlechte Arbeit und sollte zurücktreten". Auch ÖVP-Wähler sind nur zu 17 Prozent von Kickl überzeugt, 46 Prozent halten ihn für mittelmäßig, immerhin 20 Prozent für rücktrittsreif. Die größte Fangemeinde hat Kickl naturgemäß unter den FPÖ-Wählern: 35 Prozent von ihnen sind vom Innenminister restlos überzeugt, ebenso viele sehen ihn im Mittelfeld, immerhin 10 Prozent finden, er mache seine Arbeit sehr schlecht und sollte zurücktreten. Die größten Kritiker sammeln sich im SPÖ-Lager: Hier meinen 61 Prozent , Kickl solle gehen, 25 Prozent finden ihn mittelmäßig, nur 2 Prozent finden, er fülle sein Amt sehr gut aus.

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