In einem von SOS Mitmensch gedrehten Video geben Spitzenpolitiker zu, dass sie nur wenige Tage mit 150 Euro auskommen. Anlass des Videodrehs waren die Aussagen von SozialministerinBeate Hartinger-Klein, wonach man in Österreich mit monatlich 150 Euro auskommen könne, wenn man eine Wohnung hat.

„Wir wollten mit Bundeskanzler Kurz, Vizekanzler Strache und anderen Spitzenpolitikern und Spitzenpolitikerinnen einen Reality-Check zur 150-Euro Aussage der Sozialministerin machen. Einige der von uns befragten Politiker haben sich weggeduckt und die Antwort verweigert. Andere haben hingegen Klartext geredet und zugegeben, dass sie mit 150 Euro keinesfalls einen Monat, sondern maximal ein paar Tage auskommen“, erklärt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, den ungewöhnlichen Videodreh.

So sagte etwa der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl, dass er „natürlich deutlich weniger als einen Monat“ mit 150 Euro auskomme. Sein Salzburger Kollege, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, gab zu, „vermutlich nicht länger als eine Woche“ mit 150 Euro auszukommen. Und der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser sagte unumwunden, dass er „maximal drei bis vier Tage“ mit dem Betrag durchkomme. Auch Bildungsminister Faßmann, die niederösterreichische Landeshauptfrau Mikl-Leitner und der Vorarlberger Landeshauptmann Wallner konnten sich nicht vorstellen, von 150 Euro einen Monat lang zu leben. Bundeskanzler Kurz, Vizekanzler Strache, Justizminister Moser, der oberösterreichische Landeshauptmann Stelzer und der Tiroler Landeshauptmann Platter wollten die Frage, wie viele Tage sie mit 150 Euro auskommen, nicht beantworten.

SOS Mitmensch hat eine Protestinitiative gegen die Kürzung der Mindestsicherung ins Leben gerufen. Der Initiative haben sich bereits mehr als 7.500 Menschen angeschlossen.