Von einer personellen Verlegenheit nach der Rückzugsankündigung von Christian Kern will Wiens mächtiger SP-Vorsitzender Michael Ludwig nichts wissen: Es gebe in der SPÖ "eine ganze Reihe von sehr qualifizierten Persönlichkeiten" für den Parteivorsitz, sagte er im ORF-Morgenjournal.

Er selbst habe im Parteivorstand vorgeschlagen, zunächst gewisse Parameter für die Aufgabe zu entwickeln. Und er verriet auch, wie sein Kriterienkatalog aussieht:

Quereinsteiger oder altgedient? Die Person soll politische Erfahrung haben und idealerweise jetzt schon im Nationalrat sitzen ("das ist sicher ein Vorteil, aber nicht alleinige Voraussetzung").

Mann oder Frau? Das ist klarerweise gleichgültig ("freue mich sehr, wenn es eine Frau wird, aber die geeignetste Person soll es werden").

Aus Wien oder aus den Bundesländern? Egal ("da bestehe ich nicht auf bestimmten örtlichen Gegebenheiten").

Eher links oder eher rechts in der SPÖ? Wichtig sei die Fähigkeit, zwischen den Lagern zu vermitteln ("aus welcher Grundposition die Person kommt, ist egal, wenn es gelingt, mit ihr Wahlen zu gewinnen").