Eine sehr eindeutige Bemerkung auf dem sozialen Netzwerk Twitter hat dem Nationalratsabgeordnete Efgani Dönmez (ÖVP) am Wochenende heftige Sexismus-Kritik eingebracht. Auf die Frage eines Nutzers, wie die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) zu ihrem Amt gekommen sei, twitterte Dönmez: "Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort." Am Sonntag entschuldigte er sich dafür.

Der Nutzer hatte sich zuvor über einen Tweet der 40-jährigen Politikerin über die Demonstrationen in Chemnitz geärgert, über welchen wiederum eine deutsche Zeitung berichtet hatte. Die Bemerkung des türkisen Politikers stieß etlichen Usern sauer auf. Es hagelte Kritik, die Bemerkung sei frauenfeindlich. Auch Rücktritts-Forderungen waren zu lesen. Dönmez selbst hatte sich seit seinem Eintrag nicht zu den darauf folgenden Kommentaren geäußert.

"Moment der Schwäche"

Am Sonntagnachmittag schrieb Dönmez dann: "Das war ein Moment der Schwäche." "Es war niemals meine Absicht, Frau Chebli wegen ihres Geschlechts oder politischen Parteizugehörigkeit zu diffamieren", meinte er. Allerdings unterstütze Chebli mit ihrer Art der Politik seit Jahren direkt und indirekt reaktionäre Muslimverbände. "Nicht die Herkunft oder das Geschlecht steht zur Diskussion, sondern die Einstellung", so Dönmez.

Andreas Schieder, geschäftsführender Klubobmann der SPÖ, forderte von Dönmez, sein Mandat im Nationalrat zurückzulegen. "Herr Dönmez hat sich durch seine sexistische Bemerkung gegen die deutsche Staatssekretärin Chebli disqualifiziert. Ein derartiges Verhalten ist für einen Abgeordneten des Hohen Hauses untragbar und muss Konsequenzen nach sich ziehen", schrieb er in einer Aussendung.