Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) missfällt das Vorgehen der Koalition bei der Ausweitung der Höchstarbeitszeit. Bei einem Auftritt in Landeck sagte er laut "TT" in Richtung Bundesregierung: "Manchmal kommen sie mir ein bisschen übermütig vor."

Platter hätte es bevorzugt, wenn die Regierung eine Begutachtung durchgeführt hätte und mit den Sozialpartnern in Dialog getreten wäre: "So überfallsartig ist es nicht gut, das führt zu Verunsicherungen." Die Arbeitszeitflexibilisierung an sich hält der Landeshauptmann freilich für notwendig.

"Abrüsten der Worte"

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat sich am Sonntag in Sachen Arbeitszeit für ein "gutes Miteinander" und ein "Abrüsten der Worte" ausgesprochen. Wer Klassenkampf spielen wolle, setze die hohe Leistungsfähigkeit des Wirtschafts- und Produktionsstandorts Vorarlberg aufs Spiel, warnte Wallner. Stattdessen gelte es den bewährten Weg der gelebten Partnerschaft fortzusetzen.

Der Landeshauptmann appellierte sowohl an die Vorarlberger Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer, das seit Jahrzehnten gepflegte gute Miteinander fortzuführen. Auf betrieblicher Ebene habe in Vorarlberg die Sozialpartnerschaft stets bestens funktioniert. Wallner zeigte sich überzeugt, dass die Partner auch rund um die Arbeitszeitflexibilisierung in der Lage seien, bei Bedarf einvernehmliche Lösungen zu entwickeln. "Das war immer das Erfolgsrezept in Vorarlberg", betonte der Regierungschef. Das Miteinander von Unternehmen und Mitarbeitern habe sich in Vorarlberg in der Vergangenheit bewährt und werde dies auch in Zukunft tun.