Die niederösterreichische Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) preschte vor: Sie ist über die Aussagen ihrer Parteikollegin im Amt der Familienministerin, Juliane Bogner-Strauß, nicht angetan. Seit Wochen warte man auf eine Antwort vom Bund, wie es mit der Kofinanzierung von Bund und Ländern in Sachen Kindergartenausbau weitergehe (die entsprechenden "15a-Vereinbarungen" laufen demnächst aus).

Wenn sie jetzt höre, dass eine Kürzung angedacht sei, stoße das auf Unverständnis: "Die Gemeinden haben sich ins Zeug gelegt, beim Deutschkursen sollen sie auch investieren, und die Öffnungszeiten flexibilisieren- wie soll das gehen?", fragte Teschl-Hofmeister im Interview mit dem Ö1-Morgenjournal.  Man braucht Geld für den Bau, aber auch für den laufenden Betrieb.

Der Budgetvoranschlag für 2019 lässt vermuten, das Geld eingespart werden soll, was Bogner-Strauß bestätigte. Die Statistik Austria hat dieser Tage Daten veröffentlicht, wonach 94 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen einen Platz im Kindergarten gibt, aber erst für 26 Prozent der unter Dreijährigen.

Für die Ministerin ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, aber die Bundesländer sind alarmiert. Vor wenigen Tagen traf sich Teschl-Hofmeister mit ihrer oberösterreichischen Amtskollegin Christine Haberlander, und man schwor sich auf eine gemeinsame Linie ein.

Ins selbe Horn stößt die steirische Landesrätin Ursula Lackner (SPÖ): Man warte seit Wochen auf einen Verhandlungstermin. Das Gratis-Kindergartenjahr sei nur halbtägig, die Eltern bräuchten aber mehr Ganztagesangebote. Auch der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky sagt: Es müsse bei den bisherigen 140 Millionen bleiben, zumal die Zahl der Kinder steige. Eine Kürzung um 50 Millionen Euro steht im Raum.