Eine derbe Facebook-Nachricht brachte den Betreiber eines Bier-Lokales in Wien in die Schlagzeilen. Die ehemalige Grünen-Nationalratsabgeordnete Sigrid Maurer veröffentliche eine vermeintlich von ihm verfasste Nachricht auf Facebook, in der er Maurer beschimpft.

Wie der "Kurier" berichtet, kämpft Herr L. seither um sein berufliches Überleben. Passanten würden ihn beschimpfen oder den Mittelfinder zeigen, er erhalte Drohungen. Seine Facebook-Seite habe er seither gelöscht, dort habe man gedroht, sein Geschäft "abzufackeln". „Was hier passiert, ist Lynchjustiz“, wird der Biershop-Betreiber zitiert.

"Weinstein der Bier-Szene"

Dieser wehrt sich nun - und zwar mit einer Klage. Der Anwalt des Gastwirtes, Adrian Hollaender, erklärte zur Klage: "Die öffentliche Anprangerung meines Mandanten hat seine Persönlichkeitsrechte in eklatanter Weise verletzt. Es bedarf daher einer deutlichen juristischen Reaktion auf diesen massiven Eingriff in die Rechtssphäre seiner Person und seines Betriebes. Aus diesem Grund war die Erhebung einer Privatanklage erforderlich!" Sein Mandat werde "zum Harvey Weinstein (Hollywood-Filmproduzent, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, Anm.) der Bier-Szene gemacht. Und das zu Unrecht.“

Denn Herr L. selbst beteuert laut "Kurier", die Nachricht nicht geschrieben zu haben. Ein Gast habe sie über seinen Computer und Account verfasst. Er habe Maurer anschließend kontaktiert, als die Medien ihn um ein Statement gebeten haben und er von der Sache erfahren habe. Diese habe jedoch nicht reagiert.

Maurer bestätigt das, an einer Aussprache habe sie jedoch kein Interesse. "Ich treffe mich sicher nicht mit jemandem, der mir droht, und ich besuche ihn auch nicht in seinem Geschäft. Das Gericht wird nun klären, ob seine Behauptungen stimmen.“