"Ich möchte euch heute etwas über A. L. (Name von der Redaktion abgekürzt) erzählen", beginnt das Posting von Sigrid Maurer heute früh auf Facebook. Und dann erzählt sie von einer unangenehmen Begegnung vor dem Geschäft des Herrn L, im 8. Wiener Gemeindebezirk.

Er und seine Freunde hielten sich dort regelmäßig auf, um Bier zu trinken. Der Weg sei schmal, sie müsse mindestens zweimal am Tag an dem Geschäft vorbei. Gestern nachmittag habe sie den Laden wieder einmal passiert und sei "deppert angeredet" worden. Eine halbe Stunde später habe ihr Herr L. eine Nachricht geschickt:

„Hallo Du bist heute bei mir beim Geschäft vorbei gegangen und hast auf meinen Schwanz geguckt als wolltest du Ihn essen“, heißt es darin. In einer zweiten Nachricht wird es noch obszöner und beleidigender.

"Jetzt scheint mir das Geschäft von Herrn L. generell nicht von großem Erfolg gekrönt zu sein, aber ich dachte mir in einer Stadt voller Hipster schadet es ja nicht darüber zu informieren, bei welchem frauenverachtenden Arschloch man potenziell sein (craft) Bier kauft", formulierte Maurer - und bekam eine Vielzahl von Solidaritätsbekundungen, mehr als 1000 mal wurde ihr Posting geteilt. 

Am Abend bedankte sich Sigrid Maurer über Twitter für die Solidarität und ruft dazu auf, auch jenen Frauen Schützenhilfe zu gewähren, die sich nicht so gut wehren können: "Dann wird das Patriarchat bröseln wie nix."

Der Geschäftsbesitzer bestritt, der Verfasser der Nachrichten gewesen zu sein und erklärte, der PC sei mehreren Leuten zugänglich. Auf seiner Facebook-Seite gab es laut "Kurier" dennoch heftige Kritik am Verhalten des Mannes. Und  auch Sigi Maurer lässt diese Erklärung nicht gelten: „Das ist sein Account, er ist dafür verantwortlich, auch wenn er den seine Kunden nutzen lässt“, sagte die Ex-Grüne zum „Standard“. Der Besitzer beklagt nun jedenfalls zahlreiche negative Kommentare gegen sich und sein Lokal und prüft rechtliche Schritte, wie er sagt.

Dem "Standard" fiel auf, dass der Mann offensichtlich nicht wenige FPÖ-Politiker liked und auch mit einem prominenten blauen FPÖ-Abgeordneten "befreundet" ist. Ebenfalls geliked hat er die umstrittene Plattform unzensuriert.at.