Die FPÖ beriet am Montag, wer der Salzburger Parteichefin Marlene Svazek als Generalsekretärin der Bundespartei nachfolgt. Am Nachmittag traten dafür Präsidium, Vorstand und Leitung der Partei im niederösterreichischen Vösendorf zusammen. Der Nationalratsabgeordnete Christian Hafenecker wurde zum neuen Generalsekretär der FPÖ gewählt.

Hafenecker folgt damit der Salzburger Parteichefin Marlene Svazek, die nach ihrem Einzug in den Landtag angekündigt hatte, diesen Posten aufzugeben. Gekürt wurde der neue Generalsekretär von der Bundesparteileitung auf Vorschlag von Parteichef Heinz-Christian Strache.

Noch zugeknöpft bezüglich eines neuen Generalsekretärs hat sich vor der Gremiensitzung Parteichef Heinz-Christian Strache gegeben. Er bestätigte Christian Hafeneckers Antreten noch nicht. Es gelte, den besten Nachfolger oder die beste Nachfolgerin für Marlene Svazek zu finden. Auch andere Parteivertreter kommentierten die angebliche bevorstehende Personalentscheidung nicht.

Wer ist Hafenecker?

Aus der niederösterreichischen Kommunalpolitik kommend, führte Hafeneckers Weg über die Landespartei und von dort in den Nationalrat. Dort sitzt der ausgebildete Landmaschinentechniker und Burschenschafter für die Freiheitlichen etwa im Eurofighter-U-Ausschuss.

Hafenecker besuchte nach der Hauptschule in Hainfeld das Militärrealgymnasium Wiener Neustadt und begann danach eine Lehrausbildung zum Landmaschinentechniker. Zudem studierte er einige Semester Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 2014 beendete er sein Studium "Führung, Politik und Management" am FH-Campus Wien. Hafenecker war von April 2008 bis März 2011 als Landespressereferent der FPÖ-Niederösterreich tätig.

Der 37-Jährige legte bisher eine klassische Parteikarriere hin: Sein politischer Werdegang begann auf kommunaler Ebene, im Jahr 2000 wurde Hafenecker in den Gemeinderat der Marktgemeinde Kaumberg gewählt. Seit 2006 ist er geschäftsführender Gemeinderat. Des Weiteren war er von 2001 bis 2003 Landesobmann-Stellvertreter des Rings Freiheitlicher Jugend und von 2003 bis 2005 geschäftsführender FPÖ-Bezirksparteiobmann im Bezirk Lilienfeld, bevor er 2005 zum FPÖ-Bezirksparteiobmann gewählt wurde. 2008 wurde er Mitglied des Landesparteivorstandes der FPÖ-Niederösterreich.

Am 1. Juli 2010 wurde Hafenecker Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag, wo er für die Fachbereiche Landesverteidigung, Kommunales, Jugend und Luftfahrt zuständig war. Er wechselte im April 2013 in den Bundesrat und ist seit 11. Juni 2013 auch Landesparteisekretär der FPÖ Niederösterreich. Bei der Nationalratswahl 2013 konnte er in seinem Wahlkreis NÖ Mitte ein Grundmandat erreichen.

Hafenecker engagiert sich unter anderem im Südtirol-Unterausschuss für die Doppelstaatsbürgerschaft von Südtirolern. Seit 2014 ist er FPÖ-Bereichssprecher für Petitionen und Bürgeranliegen. 2015 wurde Hafenecker als eines von vier FPÖ-Mitgliedern für den Hypo-Untersuchungsausschuss nominiert. Derzeit ist er Mitglied im dritten Eurofighter-U-Ausschuss.

Hafenecker lebt mit seiner Ehefrau und den gemeinsamen Kindern in Kaumberg - erst vor wenigen Tagen wurde er zum dritten Mal Vater. Außerdem ist der 37-Jährige Alter Herr der Burschenschaft Nibelungia zu Wien.

Laut Strache werden Präsidium und Vorstand darüber beraten, wie die Position des zweiten Generalsekretärs so positiv wie möglich besetzt werden kann. "Wir gehen jetzt in die Sitzung hinein und werden beraten, in welcher Art und Weise wir uns weiter optimieren können", sagte er vor den Sitzungen. Auch Kärntens FPÖ-Obmann Gernot Darmann und Manfred Haimbuchner aus Oberösterreich wollten keine Namen nennen.

Svazek hatte nach der Salzburg-Wahl angekündigt, mit ihrem Einzug in den Landtag nicht nur ihr Nationalratsmandat aufzugeben, sondern auch den Job als Generalsekretärin. Gekürt wird die neue Generalsekretärin oder der neue Generalsekretär generell von der Bundesparteileitung auf Vorschlag von Parteichef Heinz-Christian Strache.