"Ich habe die heftigen Gegenreaktionen schon erwartet, weil ich wusste, was ich sagen will", erklärte Schriftsteller Michael Köhlmeier Dienstagabend in der ZiB2. Er habe aber nicht mit dem Fürspruch gerechnet, den er seit seiner Rede bekomme.

Sebastian Kurz' Schließung der Balkanroute habe er nicht mit der NS-Zeit verglichen, erklärte Köhlmeier, das wisse auch der Kanzler.

Aber: "Wenn der UN-Generalsekretär sagt, dass in manchen Städten Syriens die Hölle herrscht, dann glaube ich das", erklärte Köhlmeier.

Und auch damals, zur Zeit des Nationalsozialismus seien Menschen auf der Flucht gewesen. Und genau das solle nicht vergessen werden.

"Die Tatsache, dass es Leute gegeben hat, die sich damals auch damit gebrüstet haben, dass sie Leute nicht hereinlassen, also diese Parallele darf ich doch ziehen", sagte Köhlmeier. "Ich war nicht derjenige, der für Herrn Kurz die Wahlpropaganda gemacht hat", sagte der Schriftsteller.

Armin Wolf zitierte danach aus dem Leitartikel von "Kleine Zeitung"-Chefredakteur Hubert Patterer vom vergangenen Sonntag, in dem Patterer Köhlmeier vorwarf, in seiner Rede "Das Bemühen Straches" unterschlagen zu haben, aus der FPÖ, "aus der Partei eine andere zu machen als die, die sie war und im Unterholz teilweise noch ist." Armin Wolf fragte Michael Köhlmeier, ob Hubert Patterer damit nicht recht habe.

Michael Köhlmeier erklärte: "Doch, da hat er recht."  Und er bot Strache seine Unterstützung an und sagte:  "Jede Unterstützung, die Herr Strache benötigt, von meiner Seite, gegen diese rechten Recken in seiner Partei" anzugehen, zu jeder Tages- und Nachtzeit, "ich stehe für ihn da."

Köhlmeier lobte auch, dass sich Strache beim “Akademikerball” der FPÖ im Jänner gegen Antisemitismus in den eigenen Reihen ausgesprochen hatte. Seine eigene Rede im Parlament sei zwar vielleicht nicht feige gewesen, Straches Rede am Akademikerball aber “wirklich mutig”, sagte Köhlmeier, denn Strache hätten ja parteiinterne Konsequenzen drohen können.