Der Frauentag war am Mittwoch auch Thema am Rande des Ministerrats. Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) versprach weitere Anstrengungen zur Eindämmung des Gender-Pay-Gaps und kündigte - freilich noch unkonkret - einen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze an.

Gelobt wurde von ihr, dass man bei den Aufsichtsräten in staatsnahen Betrieben mittlerweile eine Frauenquote von fast 47 Prozent erreicht hat. Grundsätzliche Sympathie äußerte Bogner-Strauß neuerlich für Anliegen des Frauen-Volksbegehrens. Unterschreiben will sie aber nicht, weil sie einige Forderungen wie die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ablehnt.

Auch Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) betonte einmal mehr, dass sie nicht unterschreiben wird. Ihre Botschaften zum Frauentag waren etwa das Screening-Programm in Sachen Osteoporose sowie der Wunsch, das Pensionssplitting bekannter zu machen.

Auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck gehen die Forderungen im Frauen-Volksbegehren zu weit.

SPÖ-Chef hat schon unterschrieben

SPÖ-Chef Christian Kern hat Mittwochmittag eine Unterstützungserklärung für das Frauen-Volksbegehren abgegeben. Dass er als Mann das Anliegen unterstützt, sei eine "Frage der Gerechtigkeit" und sei ihm besonders als Vater einer Tochter auch ein persönliches Anliegen, erklärte Kern vorm Bezirksamt im Alten Rathaus in der Wiener Innenstadt gegenüber Journalisten.

Der Kampf um Gleichberechtigung der Frauen sei noch nicht vorüber, "es gibt noch sehr viel zu tun", betonte Kern, der von der roten Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek und Bundesgeschäftsführerin Andrea Brunner samt einem Tross Unterstützer begleitet wurde.

Dass die Ministerinnen der ÖVP-FPÖ-Regierung das Volksbegehren nicht unterschreiben wollen, verstehe er nicht, so Kern. "Aber es wundert mich auch nicht", verwies er darauf, dass die aktuelle Regierung ein "sehr, sehr konservatives Frauenbild" habe und ein Gesellschaftsbild vertrete, das Frauen zurück am Herd haben wolle.

Eine Unterstützungserklärung für das Nichtraucherschutz-Volksbegehren "Don't Smoke" hatte Kern bereits Mitte Februar abgegeben.