Die FPÖ dürfte heute Dienstag bei den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP in Erklärungsnot geraten. Grund ist die eigene Landespartei, die aktuell ein ganz anderes Verhalten gegenüber der ÖVP an den Tag legt. Während sich die Bundes-FPÖ handzahm in den Koalitionsverhandlungen gibt, fährt Niederösterreichs Landespartei eine aggressive Kampagne gegen die dortige ÖVP.

Denn das Bundesland befindet sich aktuell im Wahlkampf, am 28. Jänner wird dort gewählt. Und die FPÖ hat sich dabei besonders auf Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) eingeschossen, die zudem als enge Vertraute von ÖVP-Chef Sebastian Kurz bekannt ist.

Die FPÖ-Jugend lieferte auf Instagram das wohl deutlichste Sujet dazu:

Darin wird Mikl-Leitner, die dank Bildbearbeitung ein Kopftuch trägt und als "Moslem-Mama" bezeichnet wird, angegriffen. Ihr wirft die FPÖ-Jugend  "Zwangsislamisierung unserer Kleinsten" vor. Auf Facebook ist das Bild nicht mehr zu finden - es wurde gelöscht.

FJ sieht Aktion "gerechtfertigt"

Die ÖVP Niederösterreich zeigt sich im "Standard" empört über die Kampagne. "Während die FPÖ auf Bundesebene glaubhaft um Regierungsfähigkeit bemüht ist, haben wir es im Land mit einer Partei zu tun, die derber und unreifer ist und im Ton regelmäßig entgleist", sagt Bernhard Ebner, Geschäftsführer der ÖVP Niederösterreich.

FJ-Obmann Andreas Murlasits kann die Aufregung um das Mikl-Leitner-Bild nicht nachvollziehen. "Gerade in der politischen Auseinandersetzung ist so etwas gerechtfertigt."