Die Zusammensetzung des ÖVP-Klubs ist die einzige, die am Tag nach der Wahl noch kaum vorhersehbar ist. Grund dafür ist, dass sich die einzelnen Landesparteien jeweils Regelungen gegeben haben, die Vorzugsstimmen stärker gewichten als vom Gesetz vorgesehen. Anzunehmen ist aber, dass eine ungewöhnlich große Zahl an Neulingen ins Parlament kommen wird.

Darunter sind nicht nur etliche JVP-Funktionäre, die gemäß ihrem Listenplatz vermutlich den Einzug schaffen, sondern auch eine nicht unumstrittene Wiener Landtagsabgeordnete: Gudrun Kugler, katholische Hardlinern, dürfte in der Bundeshauptstadt überraschend ein Direktmandat erobert haben.

Auch diverse Repräsentanten der Jugendorganisationen sollten durch sein, etwa in Oberösterreich die erst 22-jährige Claudia Plakolm. In Tirol dürfte es Dominik Schrott, örtlicher JVP-Chef, über die Vorzugsstimmen schaffen.

Dazu kommen die von Parteichef Sebastian Kurz geholten Quereinsteiger bei den Schwarzen, etwa die querschnittgelähmte frühere Stabhochspringerin Kira Grünberg, der ehemalige Grünen-Bundesrat Efgani Dönmez, die vormalige burgenländische ORF-Mitarbeiterin Gaby Schwarz, Mathematiker Rudolf Taschner, der frühere Wiener Polizeigeneral Karl Mahrer, Opernball-Organisatorin Maria Großbauer und möglicherweise auch noch der Psychoanalytiker Martin Engelberg. Ein Mandat fix hat auch Ex-Rechnungshof-Präsident Josef Moser, nur ist bei ihm davon auszugehen, dass er ein Regierungsamt erhält. Noch offen ist das bei Generalsekretärin Elisabeth Köstinger, die aber zumindest einen Sitz im Nationalrat ergattert hat.

Von den derzeitigen Regierungsmitgliedern haben all jene, die angetreten sind, ein Mandat sicher, sollten die Vorzugsstimmen die Listen nicht umreihen.