Auf Seite der Polizei erlitt ein Beamter ein Knalltrauma nach einem Böllerwurf. Die drei anderen erlitten Schnitte und Prellungen, teilte der Polizeisprecher mit.

Insgesamt ist es am Freitagabend im Zuge der Proteste gegen den Ball zu 54 Festnahmen gekommen. Es wurden etwa 150 Anzeigen wegen strafrechtlicher und verwaltungsstrafrechtlicher Übertretungen erstattet. Sichergestellt wurden unter anderem verbotene Waffen, pyrotechnische Gegenstände, Schlagringe, Messer und Suchtgift.

Die Höhe der Sachschäden in der Wiener Innenstadt steht vorerst noch nicht fest, nach Angaben des Polizeisprechers hält sie sich allerdings in Grenzen. Bei einigen Taxis, die von Demonstranten an der Weiterfahrt zur Hofburg gehindert wurden, wurden die Autoreifen zerstochen. Außerdem wurden laut Polizeiangaben einige Mistkübel und Blumentöpfe zerstört. Im Gegensatz zum Vorjahr gingen diesmal aber keine Fensterscheiben zu Bruch.

FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache sprach der Polizei am Samstag in einer Aussendung "Dank und Anerkennung" aus. "Seit vielen Jahren ist diese traditionelle Ballveranstaltung Ziel des linksextremen Terrors. Heuer ist es der Polizei gelungen die meisten Linksextremen, die Gewalttaten in Planung hatten, dingfest zu machen und den Herrschaften auch ihre Waffen abzunehmen", sagte Strache. Auch der Wiener SPÖ-Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler dankte der Polizei. Die Polizei habe es ermöglicht, dass "tausende Wienerinnen und Wiener ein friedliches Zeichen gegen Fremdenhass und Rechtsextremismus setzen konnten". Team Stronach-Klubobfrau Kathrin Nachbaur dankte der Polizei ebenfalls für deren "besonnene Vorgehensweise".

Ganz anders sah das erwartungsgemäß das Bündnis "NOWKR", dessen Demonstration von der Polizei untersagt worden war, weil es sich im Vorfeld nicht eindeutig von Gewalt distanziert hatte. Eine Sprecherin des Bündnisses attestierte der Polizei eine "Eskalationsstrategie". Mit "massiver Gewalt und Repression" habe die Polizei den Akademikerball durchgesetzt. Auch die Grünen und Alternativen Studenten (GRAS) beklagten ein "ausgesprochen aggressives" Agieren der Polizei, obwohl die Proteste ruhig verlaufen seien. Die Proteste gegen den Ball werteten sie als "starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus".