Das Vertrauen in die EU ist nach einer am Montag präsentierten Eurobarometer-Umfrage mit 44 Prozent so groß wie seit 2014 nicht mehr. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als zuletzt. Die Kommission bejubelte das Ergebnis und meinte, die Europäer seien "geradezu begeistert vom Zustand der EU". In 20 der 28 Mitgliedsstaaten ist das Vertrauen gestiegen. Österreich lag mit 52 Prozent auf Platz 15.

Die besten Werte weisen Litauen (72 Prozent), Dänemark (68 Prozent) und Estland (60 Prozent) auf. Über der 50-Prozent-Marke rangierten auch noch Lettland und Belgien (je 51 Prozent). Schlusslicht im Vertrauen in die EU ist Großbritannien mit nur 29 Prozent, gefolgt von Griechenland (32 Prozent) und Frankreich (33 Prozent), Tschechen (36 Prozent) und Italien (37 Prozent).

Die Mehrheit der Europäer ist zuversichtlich über die Zukunft der EU. Die Eurobarometer-Umfrage ergab hier einen Wert von 61 Prozent - ein Plus von 3 Prozent). Den stärksten Optimismus gibt es in Irland (85 Prozent), vor Dänemark (79 Prozent), Litauen (76 Prozent) und Polen (74 Prozent). Österreich liegt bei 66 Prozent. Den geringsten Optimismus weist Griechenland (45 Prozent) auf, gefolgt von Großbritannien mit nur 47 Prozent und Frankreich (50 Prozent).

Noch immer mehr Sorge über Migration als über Klimawandel

Die Menschen in Europa machen sich aber noch immer mehr Sorgen wegen der Zuwanderung als wegen des Klimawandels. Laut den veröffentlichten Umfrageergebnissen zählten zuletzt 34 Prozent der Europäer die Einwanderung zu den zwei größten Problemen, denen die EU gegenübersteht. Der Klimawandel wurde hingegen nur von 22 Prozent der Bürger genannt.

Die für die Umfrage zuständige EU-Kommission weist allerdings darauf hin, dass das Problembewusstsein für den Klimawandel zuletzt stark gestiegen ist. Die Erderwärmung lag demnach noch im Herbst 2018 nur auf Platz fünf der Problemrangliste - hinter Themen wie der wirtschaftlichen Lage oder dem Terrorismus. Nach den jüngsten Zahlen der sogenannten Eurobarometer-Umfrage steht sie nun erstmals auf Rang zwei hinter der Zuwanderung.

Das europaweite Ergebnis entspricht dabei in etwa dem in Deutschland. Von den in Bundesrepublik für die Umfrage befragten Menschen nannten 37 Prozent die Zuwanderung als eines der zwei wichtigsten Probleme (EU gesamt 34 Prozent), der Klimawandel wurde von 31 Prozent (EU gesamt 22 Prozent) angegeben. In Österreich sehen nur 28 Prozent die Einwanderung als Problem und nur 22 Prozent den Klimawandel.