Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hofft auf Unterstützung des Brexit-Vertrags in Großbritannien. "Es ist ein guter Deal für beide Seiten. Niemand ist über den Tisch gezogen worden, sondern dieser Deal verhindert einen harten Brexit", sagte Kurz am Freitag in Brüssel.

Kurz trifft den EU-Chefverhandler Michel Barnier sowie Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Ratspräsident Donald Tusk, um die Strategie der EU abzustimmen. Weitere Sitzungen wie der Allgemeine Rat der Europaminister am Montag und der Brexit-Sondergipfel am Sonntag kommender Woche sollen vorbereitet werden.

Der Deal "hilft uns in Europa, aber er hilft noch stärker Großbritannien, weil ein 'hard Brexit' würde Großbritannien wesentlich härter treffen", sagte Kurz. Er hoffe sehr auf die notwendige Zustimmung im britischen Parlament für diesen Deal. "Das würde die Basis dafür legen, dass es einen geordneten Austritt Großbritanniens gibt, und dass gleichzeitig ein gutes Miteinander in Zukunft möglich ist." Die EU wünsche sich eine gute Kooperation in politischer, wirtschaftlicher, militärischer, kultureller und menschlicher Hinsicht. Dafür wäre das Abkommen "ein erster wichtiger Schritt".

Kurz machte klar, dass Österreich den Deal voll mitträgt. "Wir unterstützen den Deal, der hier getroffen wurde selbstverständlich zu hundert Prozent." Alle verbleibenden 27 EU-Staaten seien von Barnier informiert worden. Aufgrund des österreichischen EU-Ratsvorsitzes sei die Bundesregierung sehr eng involviert gewesen. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis - nicht weil es eine Seite bevorzugt oder weil ein Vorteil für die Europäische Union herausgeschlagen wurde - darum geht es gar nicht -, sondern weil beide Seiten damit sicherstellen können, dass ein "hard Brexit" damit verhindert wird und ein geordneter Ausstieg, so wie es alle wollen, stattfinden kann."