Der Wahlsonntag hätte in Berlin kaum chaotischer verlaufen können: In Deutschlands Bundeshauptstadt warteten Wählerinnen und Wähler am Sonntag teilweise weit nach 18 Uhr noch darauf, ihre Kreuze in Wahllokalen zu machen.

Mancherorts fehlten Stimmzettel - Nachschub blieb wegen des am gleichen Tag angesetzten Berlin-Marathons im Stau stecken. Die Misere warf hohe Wellen: Auch die Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) haben die Pannen registriert.

Nun gibt es Berichte, wonach das Wahlamt von Charlottenburg-Wilmersdorf (ein Berliner Bezirk mit über 341.000 Einwohnern) für die Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV-Wahl) für mehrere Wahllokale identische Wahlergebnisse gemeldet hat. Der Bezirkswahlleiter Felix Lauckner räumte laut rbb|24 ein: Diese vorläufigen Zahlen sind nur geschätzt.

"Sofern in der Wahlnacht von einzelnen Wahlvorständen abschließend keine Ergebnisse gemeldet werden, ist in Einzelfällen eine händische oder maschinelle Schätzung auf der Grundlage des bis dahin erfassten Gesamtergebnisses zulässig", so Lauckner weiter Erlaubt seien solche Schätzungen aber nur, "soweit keine Mandatsrelevanz ersichtlich" ist.

rbb|24 berichtet weiter, dass die Landeswahlleitung offenbar schon lange vor der Wahl von dem Durcheinander bei den Stimmzetteln wusste. Auch am dritten Tag nach der BVV-Wahl in Charlottenburg-Wilmersdorf liegen weiter bloß Schätzungen statt ausgezählter Ergebnisse aus einigen Wahlbezirken vor.

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