Der Gründer der peruanischen Rebellenorganisation Leuchtender Pfad, Abimael Guzmán, ist im Gefängnis gestorben. Wie die Strafvollzugsbehörde des südamerikanischen Landes mitteilte, starb Guzmán am Samstag im Alter von 86 Jahren im Hochsicherheitsgefängnis von Callao. Als Todesursache wurden nur allgemein "Komplikationen in seinem Gesundheitszustand" genannt. Guzmán befand sich seit 1992 im Gefängnis und verbüßte eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Der frühere Philosophie-Professor Guzmán hatte die maoistische Guerillabewegung Leuchtender Pfad (Sendero Luminoso) in den 60er Jahren gegründet. Die verarmte Andenregion Ayacucho wurde zum zentralen Aktionsgebiet der Gruppierung. Von dort aus proklamierte der Leuchtende Pfad 1979 den "Volkskrieg" gegen die politische und wirtschaftliche Elite des Landes. In dem folgenden Bürgerkrieg starben Schätzungen zufolge rund 70.000 Menschen.
Der Leuchtende Pfad war für seine extreme Brutalität gefürchtet. Unter dem Präsidenten Alberto Fujimori (1990-2000) verschärften die peruanischen Sicherheitskräfte den Kampf gegen die Guerillagruppe und wandten dabei stark repressive Methoden an. Guzmán, auch als "Presidente Gonzalo" bekannt, wurde 1992 gefasst und auf einer Marinebasis in Callao nahe der Hauptstadt Lima eingesperrt.
In der Haft heiratete der einstige Guerillakommandant im Jahr 2010 seine langjährige Mitstreiterin Elena Iparraguirre. Diese, ("Camarada Miriam") war Vizechefin des Leuchtenden Pfads. Sie verbüßt in einem Gefängnis in Lima ebenfalls eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Iparraguirre sei von der Marine über den Tod ihres Mannes informiert worden, teilte Guzmáns Anwalt Alfredo Crespo der Nachrichtenagentur AFP mit. Sie habe darum gebeten, dass ihr die sterblichen Überreste ihres Mannes übergeben werden.