Wie die militante Palästinenserorganisation am Mittwoch mitteilte, wurden bei den Angriffen der Chef des bewaffneten Arms der Hamas in Gaza, Bassem Issa, und "zahlreiche" weitere ranghohe Militärverantwortliche getötet.

Der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet hatte zuvor mitgeteilt, Issa und vier weitere ranghohe Hamas-Anführer seien getötet worden.

Nach israelischen Angaben haben Palästinenserorganisationen wie die Hamas und der Islamische Jihad seit Montagmehr als tausend Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Viele der Geschoße wurden von der israelischen Raketenabwehr abgefangen, während andere in Wohngebieten einschlugen. In Israel wurden insgesamt fünf Menschen durch den Raketenbeschuss getötet.

Israel reagierte

Als Reaktion auf die Attacken flog die israelische Luftwaffe die schwersten Angriffe seit dem Gaza-Krieg 2014. Sie bombardierte bei hunderten Einsätzen Einrichtungen der Hamas und anderer militanter Gruppen im Gazastreifen.

In den vergangenen Tagen seien über 1.100 Raketen auf Israel abgefeuert worden, hat der Sprecher der israelischen Armee, Jonathan Conricus, am Mittwoch in einem von der Europe Israel Press Association (EIPA) organisierten Briefing erklärt. "Mindestens 200 Raketen davon gingen in Gaza nieder und dürften dort für zivile Opfer verantwortlich sein", so Conricus. "Wir haben über 20 Terroristen getötet, aber ich versichere, dass wir uns an das Kriegsrecht halten", so der Sprecher.

Das Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) sei jedoch mit einer Abfangrate von 90 Prozent sehr effektiv gewesen, betonte Conricus. Die israelische Armee habe jedenfalls die Hamas und den Islamischen Jihad im Gazastreifen angegriffen und dabei einige ranghohe Hamas-Mitglieder töten können, so Conricus. Israel habe jedoch nur militärische Ziele attackiert und durch Warnschüsse und Anrufe bei Bürgern in Gaza sichergestellt, dass Zivilisten verschont worden seien. Das Problem sei aber, dass die Hamas Zivilisten als Schutzschilder benutze.

Dabei wurde unter anderem ein Hochhaus im Stadtzentrum von Gaza zerstört, in dem sich auch mehrere Büros der Hamas befanden. Nach palästinensischen Angaben wurden bei den Luftangriffen insgesamt 48 Menschen getötet, unter ihnen 14 Kinder.

Auslöser der jüngsten Gewalteskalation ist die drohende Zwangsräumung von rund 30 Palästinensern aus ihren von jüdischen Israelis beanspruchten Wohnungen in Ost-Jerusalem. Bei den heftigsten Zusammenstößen seit Jahren zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern in Ost-Jerusalem waren in den vergangenen Tagen hunderte Palästinenser und dutzende Polizisten verletzt worden.