Bei Protesten im nordirischen Belfast sind mehrere Polizisten verletzt worden. Die Einsatzkräfte seien mit Steinen, Feuerwerkskörpern und Flaschen beworfen worden, sagte Simon Walls vom Police Service of Northern Ireland (PSNI) am Freitagabend. Acht Polizisten seien verletzt und sieben Menschen festgenommen worden.

Die Unruhen waren laut Berichten der BBC am Abend rund um einen Platz ausgebrochen, an dem sich etwa 100 sogenannte Loyalisten - also Anhänger des Verbleibs von Nordirland im Vereinigten Königreich - zum Protest versammeln wollten. Auch in anderen Teilen Nordirlands war es seit Tagen zu Angriffen auf Polizisten gekommen.

Nordirland-Minister Brandon Lewis verurteilte die Gewalt am Samstag als "völlig inakzeptabel". "Gewalt ist niemals die Antwort. Es gibt keinen Platz dafür in unserer Gesellschaft", so Lewis. Auch die probritischen Unionisten sowie Vertreter der nationalistischen Partei Sinn Fein, die sich für ein vereinigtes Irland einsetzt, mahnten zur Ruhe. Der Sinn-Fein-Politiker Paul Maskey kritisierte jedoch, die Unionisten hätten durch ihre Rhetorik die politischen Spannungen erhöht.

In den vergangenen Tagen hatte es unter anderem Streit darüber gegeben, dass Mitglieder von Sinn Fein im vergangenen Jahr an der Beerdigung eines früheren führenden Mitglieds der Untergrundorganisation IRA teilgenommen und dadurch möglicherweise Corona-Regeln missachtet hatten.