
Am Samstag fällt das nächste Urteil gegen Alexej Nawalny. Vor zwei Wochen hat ihn ein Gericht nach umstrittenen Vorwürfen, die Kremlkritiker als konstruiert und politisch motiviert bezeichnen, zu zweieinhalb Jahren Lagerhaft verurteilt. Es folgte ein Verleumdungsprozess, aller Voraussicht nach wird er am Samstag mit einer hohen Geldstrafe enden. Weitere Anklagen gegen den Antikorruptionskämpfer sind in Vorbereitung. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der 44-Jährige, der im August mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet wurde und seitdem zur bekanntesten Führungsfigur der russischen Opposition wurde, noch einige Jahre hinter Gittern verbringen. Ist das der Todesstoß für die Demokratiebewegung in Russland, die in den letzten Wochen ein kräftiges Lebenszeichen gab? Oder besteht sie aus mehr als der Person Nawalny?