Sie habe von ihrer Mutter gelernt, kämpferisch zu sein, und sie werde nun für „uns alle, für den Planeten und für unser Land kämpfen“: Deb Haaland hat schon jetzt etwas geschafft, was vor ihr noch keiner und keinem gelang: Wenn die 60-Jährige durch den Senat bestätigt wird, wird sie die erste indigene Ministerin der US-Geschichte. Gestern hat der künftige Präsident Joe Biden ihre Nominierung für das Amt der Innenministerin bekannt gegeben.

Haaland stammt aus dem südlichen US-Bundesstaat New Mexico. Ihre Mutter gehört dem Pueblo-Stamm Laguna an; ihr Vater hat norwegische Wurzeln. Geschichte hat sie schon einmal geschrieben: Sie und ihre Parteifreundin Sharice Davids waren 2018 als erste Ureinwohnerinnen in den US-Kongress gewählt worden. Dort machte sich die Demokratin unter anderem für die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Ureinwohnern und für Umweltschutz stark.



Als Innenministerin wird Haaland für die Verwaltung von bundeseigenem Land und für Bodenschätze verantwortlich sein. In den Zuständigkeitsbereich fallen auch Indianer-Reservate, die Aufsicht über die Nationalparks sowie die Öl- und Gas-Förderanlagen. Die Aufgaben des Innenministeriums sind in den USA andere als bei uns: Für Sicherheitsfragen ist in den USA das Heimatschutz-Ministerium verantwortlich.

Haaland setzte sich bereits in New Mexiko als Juristin, Abgeordnete und Chefin der Demokraten für naturverträgliche Wirtschaftspraktiken und für Biodiversität ein. Sie will den Umstieg auf erneuerbare Energieformen vorantreiben – ein Bruch mit dem Kurs Donald Trumps, der als Verfechter von Öl und Gas gilt und Umweltschutz-Bestimmungen aufhob. Haaland genießt in den USA viel Glaubwürdigkeit: Stars wie Cher und Jane Fonda hatten in einem offenen Brief gefordert, dass sie Regierungsverantwortung bekommt. Mit Haaland werde „das Augenmerk wieder auf ein Wertesystem gelegt, das Mutter Erde gerecht wird“.