Es ist die Wahl nach der Wahl: Sechs Wochen nach der Präsidentschaftswahl vom 3. November werden am Montag die Wahlleute des sogenannten Wahlkollegiums (Electoral College) ihre Stimmen für den künftigen US-Präsidenten abgeben. Das Ergebnis wird offiziell erst am 6. Jänner im Kongress bekannt gegeben.

Bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November hatten die Wähler nur indirekt für die Präsidentschaftskandidaten gestimmt. Konkret wählten sie in jedem Bundesstaat eine Gruppe von Wahlleuten, die von den jeweiligen Parteien zuvor bestimmt worden waren. Anhand des Wahlausgangs in den Bundesstaaten hat Joe Biden306 Wahlleute gewonnen, so viele wie Donald Trump im Jahr 2016.

Der abgewählte Amtsinhaber kommt auf 232. Die US-Verfassung schreibt den Mitgliedern des Wahlkollegiums keineswegs vor, entsprechend des Wahlausgangs in ihrem Bundesstaat abzustimmen. Weil die Wahlleute in der Regel aber treue Parteivertreter sind, stimmen sie fast immer so, wie von ihnen erwartet wird. In der US-Geschichte scherte weniger als ein Prozent der Wahlleute aus, zwischen 1796 und 2016 waren es genau 180. Den Ausgang einer Präsidentschaftswahl hat dies noch nie verändert. Donald Trump hatte zuletzt erklärt, er werde das Weiße Haus räumen, wenn das Wahlkollegium für Joe Biden stimmt.

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