Trumps Team lenkt offenbar ein und will eine geordnete Übergabe der Amtsgeschäfte des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump an den "president elect", den gewählten US-Präsidenten Joe Biden: Der Nationale Sicherheitsberater Richard O’Brien sagte in einem Interview im Rahmen des digital veranstalteten Global Security Forum, es werde zweifelsohne eine „sehr professionelle Übergabe der Amtsgeschäfte“ von Seiten des Nationalen Sicherheitsrats geben – vorausgesetzt, Donald Trumps Klagen seien nicht erfolgreich und Biden stehe als Gewinner fest. "Und offensichtlich sieht es jetzt danach aus", sagte  O'Brien.

Gut zwei Monate vor seiner Amtseinführung hat der gewählte US-Präsident Joe Biden weitere Mitglieder seines Teams im Weißen Haus vorgestellt. Die bisherige Wahlkampfmanagerin des Demokraten, Jen O'Malley Dillon, soll stellvertretende Stabschefin werden, der Kongressabgeordnete Cedric Richmond soll die Position eines ranghohen Beraters einnehmen, wie Biden mitteilte.

Die bisherige leitende Anwältin seines Wahlkampfteams, Dana Remus, soll demnach auch im Weißen Haus das Team der Juristen leiten. Der bisherige Chefstratege des Wahlkampfteams, Mike Donilon, soll künftig ebenfalls die Rolle eines ranghohen Beraters einnehmen. Als Berater will Biden zudem Steve Ricchetti mit in die Regierungszentrale in Washington bringen. Dieser unterstützte Biden bereits im Wahlkampf und hatte auch schon für ihn gearbeitet, als Biden unter Präsident Barack Obama Vizepräsident gewesen war.

Die bisherige stellvertretende Wahlkampfmanagerin Julie Rodriguez soll demnach als Direktorin für die Beziehungen zu den Verantwortlichen der Bundesstaaten, Bezirke, Kommunen und Stämme verantwortlich sein.

Biden hatte bereits vergangene Woche angekündigt, dass er Ron Klain als Stabschef ins Weiße Haus holen wird. Mittlerweile werden noch weitere Namen für die Top-Jobs der Biden-Regierung als ziemlich sichere Option genannt:

Außenministerium

Susan Rice
Susan Rice © ap

SUSAN RICE (55) ist eine langjährige politische Wegbegleiterin von Joe Biden und Barack Obama. Von 2009 bis 2013 war sie US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, anschließend wurde sie Nationale Sicherheitsberaterin im Weißen Haus unter Präsident Obama.

Verteidigungsministerium

Tammy Duckworth
Tammy Duckworth © AP

Immer wieder wird TAMMY DUCKWORTH (52) als Verteidigungsministerin genannt. Die Irak-Veteranin verlor 2004 im Einsatz ihre Beine. Nachdem sie sich davon erholt hatte, wurde sie Veteranenministerin in ihrem Heimatbundesstaat Illinois, für den sie mittlerweile im Senat sitzt.

Finanzministerium

Lael Brainard
Lael Brainard © AP

Die Wirtschaftswissenschaftlerin LAEL BRAINARD (58), die in Hamburg geboren wurde, gilt als Expertin für Fiskal- und Geldpolitik. Derzeit ist sie eine von fünf Direktoriumsmitgliedern der US-Notenbank Federal Reserve und diente schon als Staatssekretärin im Finanzministerium. Im Gespräch ist auch RAPHAEL BOSTIC, der der erste schwarze und schwule Finanzminister wäre.

Justizministerium

DOUG JONES (66) wird immer wieder im Zusammenhang mit dem Justizministerium genannt. Der Demokrat aus Alabama hat eine enge Beziehung zu Biden und wäre eine glaubwürdige Figur, wenn es um Bürgerrechte geht. Seine Ermittlungen als Staatsanwalt in Alabama führten dazu, dass Mitglieder des rassistischen Ku-Klux-Klans Jahrzehnte nach einem tödlichen Bombenanschlag auf eine von Schwarzen besuchte Kirche im Jahr 1963 zur Verantwortung gezogen wurden.

Arbeitsministerium

Bernie Sanders
Bernie Sanders © APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY

Der linke Senator Bernie Sanders brachte sich unterdessen für das Arbeitsministerium in Stellung. "Wenn ich ein Ressort hätte, das es mir ermöglichen würde, für die Arbeiterfamilien einzutreten und zu kämpfen, würde ich es tun? Ja, würde ich", sagte Sanders kürzlich im TV-Sender CNN auf die Frage, ob er den Job des Arbeitsministers annehmen würde, wenn er ein entsprechendes Angebot hätte. Der 79-Jährige hatte sich wie Biden um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten beworben.

Stabschef

Ron Klain
Ron Klain © AP

Joe Biden hat Ron Klain zu seinem Stabschef erklärt. Der Stabschef im Weißen Haus hat eine mächtige Funktion. Wer immer etwas vom Präsidenten will, kommt um ihn nicht herum. Der Stabschef betreibt die Personalpolitik des Weißen Hauses, kontrolliert die Informationen zum Oval Office und kommuniziert mit dem Kongress: angesichts eines Senats mit derzeitiger und möglicher künftiger republikanischer Mehrheit kein ganz leichter Job. Das Amt des Staatschefs lässt sich mit den drei Ks beschreiben: Koordination, Kommunikation und Kontrolle.