Nach intensiver Vermittlung Katars hat die im Gazastreifen herrschende Hamas am Montagabend eine neue Waffenruhe mit Israel verkündet. Man habe sich auf eine Deeskalation und einen "Stopp der zionistischen Aggression gegen unser Volk" geeinigt, teilte das Büro des Gaza-Chefs der islamistischen Hamas, Jihiha al-Sinwar mit. Von israelischer Seite gab es dafür zunächst keine offizielle Bestätigung.

Nach palästinensischen Medienberichten war der katarische Unterhändler Mohammed al-Emadi zuletzt zwischen dem Gazastreifen und Israel hin- und hergependelt, um eine neue Waffenruhe auszuhandeln. Auch ägyptische Vermittler waren demnach beteiligt.

In der Mitteilung Sinwars hieß es, als Teil der Bemühungen um eine Beruhigung sollen eine Reihe von Projekten verkündet werden. Diese sollten die Lage der Palästinenser im Gazastreifen verbessern und die Folgen der Corona-Krise lindern.

Nach Beginn der Corona-Pandemie hatten militante Palästinenser ihre Angriffe auf Israel zunächst weitgehend unterlassen. Nach Monaten der Ruhe kam es zuletzt jedoch wieder gehäuft zu neuen Attacken sowohl mit Brand- und Sprengstoff-Ballons als auch mit Raketen aus dem Palästinensergebiet. Israels Armee reagierte mit Angriffen auf Hamas-Ziele.

Israel hatte zuletzt neue Beschränkungen verhängt und etwa die Einfuhr von Treibstoff in das Küstengebiet gestoppt sowie die Fischereizone vor dem Gazastreifen gesperrt.

Israel hatte 2007 eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitserwägungen. Rund zwei Millionen Einwohner leben unter sehr schlechten Bedingungen in dem Küstenstreifen am Mittelmeer. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.