Dies erklärte am Montagnachmittag das russische Außenministerium in Moskau. In der österreichischen Botschaft in Moskau bestätigte man gegenüber der APA diese Darstellung.

Ausgehend vom Prinzip der Reziprozität sei als Gegenmaßnahme ein Diplomat der österreichischen Botschaft in Russland zur "Persona non grata" erklärt worden, teilte das russische Außenministerium am Montagnachmittag mit.

Zuvor war Österreichs Botschafter in Moskau, Johannes Eigner, in das Ministerium bestellt worden. "Dem Botschafter wurde im Zusammenhang mit der unbegründeten Entscheidung der österreichischen Seite in Bezug auf den Entzug der Akkreditierung eines Diplomaten und der Forderung, Österreich zu verlassen, entschiedener Protest zum Ausdruck gebracht", hieß es in der Aussendung des russischen Außenamts.

Russischer Diplomat ausgewiesen

Das österreichische Außenministerium hat am Montagvormittag gegenüber der APA einen Bericht der Kronenzeitung bestätigt, wonach ein russischer Diplomat im Zusammenhang mit Wirtschaftsspionage bis zum 1. September Österreich verlassen muss.

Die russische Botschaft kritisierte die Entscheidung in einer Erklärung als „unbegründet“ und stellte die Ausweisung eines österreichischen Diplomaten in den Raum.

Der betreffende russische Diplomat habe "über Jahre hinweg" mit Unterstützung eines österreichischen Staatsbürgers Wirtschaftsspionage in einem Hightech-Unternehmen betrieben, schrieb die "Krone" am Montag. Nachdem der Österreicher seinen Vorgesetzten über diese Tätigkeit informiert habe, sei es zu Ermittlungen und einem Prozess gekommen. Der russische Diplomat, der als Führungsoffizier genannt worden sei, habe jedoch mit Verweis auf seine diplomatische Immunität jegliche Aussage verweigert.

Heftig fiel am Montag die Reaktion der russischen Botschaft in Wien aus: "Wir sind über diese unbegründete Entscheidung der österreichischen Regierung empört, sie ist ein Schaden für die konstruktiven russisch-österreichischen Beziehungen. Wir sind überzeugt, dass eine vergleichbare Reaktion Moskaus nicht lange auf sich warten lassen wird", hieß es in einer der APA vorliegenden Erklärung. Letzteres würde nach diplomatischen Gepflogenheiten bedeuten, dass ein österreichischer Diplomat demnächst Russland verlassen muss.