Ungeachtet der Corona-Krise und der jüngsten Massenproteste gegen den verbreiteteten Rassismus im Land hat US-Präsident Donald Trump bei einer Zeremonie zum Unabhängigkeitstag am Mount Rushmore die Überlegenheit seines Landes betont. Die USA seien "das gerechteste und außerordentlichste Land, das jemals auf der Erde existiert hat", sagte Trump am Freitagabend (Ortszeit) vor ein paar Tausend Menschen in Mount Rushmore.

In die Felsen im Bundesstaat South Dakota sind die Konterfeis der vier bedeutenden früheren US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln gehauen. Zu Trumps Rede und einem Feuerwerk hatten sich dort zahlreiche Menschen versammelt, die wenigsten von ihnen trugen Masken.

"Noch vier Jahre"

Das Ereignis am Vorabend des Unabhängigkeitstages stand unter Eindruck der US-Präsidentschaftswahlen am 3. November. "Noch vier Jahre", riefen Anhänger Trumps mit Blick auf seine mögliche Wiederwahl. In landesweiten Umfragen schneidet er allerdings schlecht ab - nicht zuletzt wegen der Corona-Krise. Das neuartige Coronavirus breitet sich in den USA immer stärker aus.

Kurz vor der Ankunft von Trump und seiner Frau Melania am Mount Rushmore meldete die Johns-Hopkins-Universität einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Neuinfektionen: Demnach wurden binnen 24 Stunden 57.683 neue Corona-Infektionen registriert. Damit wurden insgesamt bereits 2,79 Millionen Ansteckungen in den USA nachgewiesen. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 728 auf 129.405 Fälle.

Für Kontroversen sorgt in den USA derzeit auch der Umgang mit Rassismus und dem Erbe der Sklaverei. Mit Blick auf die Zerstörung von Statuen von Persönlichkeiten, die wegen ihrer Unterstützung der Sklaverei umstritten sind, kritisierte Trump am Mount Rushmore "eine Kampagne, die darauf abzielt, unsere Geschichte auszulöschen, unsere Helden zu diffamieren, unsere Werte zu unterdrücken und unsere Kinder zu indoktrinieren".

Die US-Bürger seien aber "stark und stolz".