Über Monate haben die Amerikaner nun aufgrund der Covid-Pandemie große Menschenansammlungen vermieden. Ähnlich wie bei uns konnten Beerdigungen nur im engsten Kreis stattfinden, doch heute, nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd, werden Hunderte Trauernde erwartet, die des Verstorbenen gedenken wollen. 

Die Trauerfeier wird - unter Beachtungen der Social-Distancing-Regelungen - in Räumlichkeiten der North Central University stattfinden. Anwesend sein werden primär Freunde und Verwandte des Verstorbenen, aber auch einige Black Lives Matter - Aktivisten haben angekündigt sich vor dem Gebäude zu versammeln, um Floyd ihren Tribut zu zollen. Lokale Medien haben angekündigt die Veranstaltung live zu übertragen.

Der Pfarrer, Aktivist und Radiomoderator Al Sharpton wird die Grabrede halten. Er ist ein gern gesehener Gast in diversen Talkshows und hatte sich bereits in anderen Fällen von Polizeigewalt gegen schwarze Menschen engagiert, so auch im Fall von Eric Garner, deren Mutter auch zur Gedenkfeier erwartet wird. 

Besonderer Gast

Eric Garner war 2014 ebenfalls bei einer Festnahme gestorben. Bevor er das Bewusstsein verlor, hatte er wiederholt “I can’t breathe” gerufen. “Es fühlt sich an als würde ich noch einmal zur Beerdigung meines Sohnes gehen,” sagte Carr der New York Times. Dieser junge Mann rief am Ende nach seiner Mutter. Das war wie als riefe mein Sohn aus seinem Grab: ‘Mama, du musst etwas tun. Sie töten uns noch immer.'

Sorge um Zunahme der Corona-Fälle durch Proteste

Bei den Behörden nimmt indes die Sorge zu, dass es dadurch zu einer Verschlimmerung der nach wie vor andauernden Coronavirus-Krise kommen könnte. Die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gab bereits an, die Demonstrationen zu beobachten, weil das Nichteinhalten eines gewissen Mindestabstands die Menschen gefährde. Die britische „Financial Times“ („FT“) berichtete mit Verweis auf Public-Health-Expertinnen und -Experten, dass es jedenfalls derzeit noch nicht möglich sei, das Ausmaß der Folgen der Unruhen festzustellen – offizielle Testergebnisse gibt es nicht.

Eine Autopsie zeigte außerdem auch auf, dass George Floyd selbst mit Corona infiziert war.