DEUTSCHLAND Aus Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus werden die meisten Schulen und Kitas in Deutschland ab der kommenden Woche geschlossen. Bis Freitagnachmittag kündigten 13 Bundesländer flächendeckende Schließungen an. "Wir sind gewillt, die Bundesregierung, aber auch die Bundesländer, der Deutsche Bundestag, alles zu tun, was notwendig ist, alles zu tun, was Deutschland braucht, damit wir durch diese Krise möglichst gut hindurchkommen", sagte Bundeskanzlerin Angelika Merkel.

FRANKREICHS Präsident Emmanuel Macron hat die Schließung aller Schulen, Hochschulen und Kindertagesstätten ab Montag verfügt. Nach österreichischem Vorbild werden alle Versammlungen von mehr als hundert Menschen verfügt. Die beiden Runden der Kommunalwahlen an diesem und kommenden Sonntag finden dagegen statt. Öffentliche Verkehrsmittel wie die Pariser Metro mit ihren Millionen Nutzern bleiben vorerst geöffnet.

GROSSBRITANNIEN hat die Kommunalwahlen, den London-Marathon verschoben und die Premier League gestoppt. In Großbritannien haben sich nach Einschätzung von Medizinern bereits bis zu 10.000 Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt. Angesichts dieser Lage gibt es starke Kritik am Krisenmanagement der Regierung. Premier Boris Johnson erklärte zwar: "Das ist die schlimmste Gesundheitskrise in einer Generation."  Trotzdem seien weitgehende Maßnahmen wie Schulschließungen noch nicht angezeigt. "Die gefährlichste Situation ist nicht jetzt, sondern in einigen Wochen", sagte der Premier. Trotzdem dürfte der Druck auf Johnson wachsen, drastischere Maßnahmen einzuführen. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte am Donnerstag für ihren Landesteil von Beginn der kommenden Woche an ein Verbot für Versammlungen von mehr als 500 Personen angekündigt

In BELGIEN hatte die Regierung ursprünglich davon abgeraten, Schulen zu schließen. Am Donnerstagabend kam die Kehrtwende: Ministerpräsidentin Sophie Wilmes kündigte an, dass alle Schulen, Cafes und Restaurants bis kurz vor den Osterferien geschlossen bleiben.

In den NIEDERLANDEN müssen zur Eindämmung der Coronavirus  Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern abgesagt werden. Die Maßnahme gelte zunächst bis zum 1. April. Für die Schließung von Schulen bestehe hingegen bisher keine Notwendigkeit,

LUXEMBURG schließt nicht nur alle Schulen bis Ende des Monats, auch Besuche in Altersheimen und Krankenhäusern sind verboten. Es handle sich um Maßnahmen, wie es sie in Luxemburg noch nie gegeben habe, sagte Regierungschef Xavier Bettel.

DÄNEMARK hat angesichts einer rasanten Ausbreitung des Virus für zwei Wochen Schulen, Kinderbetreuungsstätten und öffentliche Einrichtungen geschlossen. In Dänemark können Versammlungen von mehr als hundert Menschen untersagt sowie Infizierte gezwungen werden, sich behandeln zu lassen. Das Gesundheitsministerium kann zudem ab sofort den Zutritt zu öffentlichen Einrichtungen, Supermärkten und anderen Geschäften ebenso wie Besuche in Krankenhäusern und Pflegeheimen verbieten und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einschränken. Dänemark schließt in der Corona-Krise bis auf Weiteres seine Grenzen.

In SLOWENIEN wurde  wegen einer zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus noch am heutigen Donnerstag die Epidemie ausgerufen.  Ab Montag werden außerdem alle Schulen, Kindergärten und Universitäten bis zum 29. März geschlossen werden

In TSCHECHIEN sind seit Mittwoch Volksschulen und weiterführende Schulen bis auf weiteres geschlossen. Zudem verhängte das Land einen kompletten Reisebann. Ausländer dürfen ab Montag nicht mehr einreisen, Tschechen nicht mehr ausreisen.

Auch die SLOWAKEI verhängt wegen der Coronavirus-Pandemie ein Einreiseverbot für fast alle Ausländer. Zudem kündigte sie die Schließung aller internationaler Flughäfen, Schulen, kulturellen Einrichtungen und Vergnügungsstätten an.

POLEN ordnete die Schließung von Schulen, Kindergärten und Universitäten bis zum 25. März an.

RUMÄNIEN schließt bis zum 22. März die Schulen und rief Universitäten zu Online-Unterricht auf.

BULGARIEN. Im Kampf gegen das Coronavirus hat Bulgarien einen einmonatigen Ausnahmezustand erklärt. Gesundheitsminister Kiril Ananiew ordnete die Schließung aller Handelszentren und Läden an - mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften, Apotheken und Drogerien. Kindergärten und –horte sowie Schulen und Universitäten müssen ebenso schließen. Bis 29. März müssen auch Esslokale, Diskotheken, Vergnügungs- und Glücksspielsäle sowie Bars geschlossen bleiben. Alle Massen- und Sportevents sowie Konferenzen müssen abgesagt werden. Besuche von Kinos, Theatern, Konzerten, Museen sowie Sport-, Fitness- und Wellness-Zentren wurden untersagt.

GRIECHENLAND verfügte bereits am Dienstag eine zweiwöchige Schließung aller Krippen, Schulen und Universitäten.

In SPANIEN wurden bisher nur in der Hauptstadtregion Madrid und in einigen Regionen im Norden des Landes Kindergärten, Schulen und Universitäten geschlossen. Flächendeckende Schul- und Kindergartenschließungen wären in dem Land ein besonders ernstes Problem, da Großeltern oftmals eng in die Kinderbetreuung einbezogen sind. Staatliche Kinderbetreuung gibt es kaum.

In PORTUGAL beginnen die Schulschließungen am Montag und dauern bis zum Osterwochenende.

In NORWEGEN verfügte die Regierung am Donnerstag die Schließung aller Schulen, Bars sowie anderer öffentlicher Einrichtungen. Es handle sich um die "stärksten und einschneidendsten Maßnahmen" in Norwegen in Friedenszeiten, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg.

Auch in LETTLAND und LITAUEN bleiben die Schulen vorerst geschlossen.

In IRLAND sind seit Freitag alle Schulen, Hochschulen und Kindergärten geschlossen, sowie große Veranstaltungen, wie die Paraden zum Nationalfeiertag St. Patrick's Day, abgesagt.