Danach solle im Beisein ausländischer Experten das Ergebnis der Untersuchungen verkündet werden. Jede Spekulation vor dieser "offiziellen Bekanntgabe" sei "nicht glaubwürdig", hieß es weiter.

Zuvor hatte es aus dem Iran geheißen, Aufklärung solle die Auswertung der Flugschreiber bringen, die am Freitag geöffnet werden sollten. Der Iran war am Freitag bemüht, Transparenz und Kooperationsbereitschaft zu signalisieren. So meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna, dass sich auch Vertreter der USA, Kanadas und Frankreichs an den Ermittlungen beteiligen werden. Auch die Daten der Flugschreiber könnten bei Bedarf nach Russland, Kanada, Frankreich oder die Ukraine geschickt werden, sagte der Chef der iranischen Behörde für die zivile Luftfahrt, Ali Abedsadeh.

Die Auswertung der Kommunikations- und Flugdatenaufzeichnungen könne ein oder zwei Monate, die gesamten Ermittlungen ein bis zwei Jahre dauern, ergänzte Abedsadeh. Seine Behörde hatte bereits am Donnerstag überraschend schnell einen vorläufigen Bericht vorgelegt, worin von einem technischen Problem kurz nach dem Start die Rede war. Sicherheitskreisen zufolge waren auch westliche Geheimdienste zunächst von einer technischen Absturzursache ausgegangen

Nach Kanada und Großbritannien gingen zuletzt auch die USA von einem Abschuss der ukrainischen Passagiermaschine durch den Iran aus. "Wir glauben, dass es wahrscheinlich ist, dass dieses Flugzeug durch eine iranische Rakete abgeschossen wurde", sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Freitag im Weißen Haus. Pompeo betonte aber, man müsse die Untersuchung abwarten.

Zwei Tage nach dem Absturz heizt der Streit über die Unglücksursache die Spannungen in der Region zusätzlich an. Führende westliche Staaten gehen mittlerweile von einem versehentlichen Raketenabschuss durch die iranische Luftabwehr aus. Die Regierung in Teheran wies diese Darstellung zurück und sprach von "psychologischer Kriegsführung" gegen ihr Land.

Die meisten der 176 ums Leben gekommenen Passagiere waren Iraner oder iranischstämmige Kanadier, die über die Ukraine nach Kanada weiterreisen wollten. Wie das schwedische Außenministerium nun bestätigte, stammten 17 Personen der beim Absturz getöteten Passagiere aus Schweden. Nach Angaben des Ministeriums sind unter ihnen sieben Menschen mit schwedischer Staatsbürgerschaft sowie zehn, die im schwedischen Volksregister geführt sind. Bisher war von mindestens zehn Schweden die Rede gewesen.

Die AUA entschied unterdessen, dass die beiden täglichen Flüge zwischen Wien und Teheran bis einschließlich 20. Jänner gestrichen werden. Die Entscheidung sei "aufgrund der aktuellen Meldungen und der veränderten Einschätzung der Sicherheitslage für den Luftraum rund um den Flughafen in Teheran" erfolgt, teilte die Lufthansa-Tochter der APA am Freitag mit. Dieselbe Entscheidung verkündete später auch die Konzernmutter Lufthansa für ihre Teheran-Flüge.