Nach dreijähriger Blockade haben sich die rivalisierenden nordirischen Parteien Sinn Fein und DUP auf die erneute Bildung einer gemeinsamen Regierung verständigt. Die katholische-republikanische Sinn Fein habe sich entschieden, wieder einer gemeinsamen Regierung beizutreten, sagte Parteichefin Mary Lou McDonald am Freitagabend. Ähnlich hatte sich äußerte sich die protestantisch-loyalistische DUP.

Die Regierungen in London und Dublin hatten am Donnerstag einen Kompromissvorschlag für die Wiederbelebung der nordirischen Regionalverwaltung vorgelegt. DUP-Chefin Arlene Foster sprach hinsichtlich des Vorschlags am Donnerstag von einem "fairen und ausgewogenen Weg". Dem Kompromiss zufolge könnte das Regionalparlament noch am Freitag zusammentreten.

Tief gespalten

Nordirland ist Teil des Vereinigten Königreichs. Die Gesellschaft dort ist aber tief gespalten in Protestanten, die sich als Briten verstehen und Katholiken, die sich als Iren definieren und eine Vereinigung des Landesteils mit der Republik Irland fordern. Drei Jahrzehnte lang lieferten sich militante Gruppen auf beiden Seiten sowie Polizei und das britische Militär einen erbitterten Bürgerkrieg mit Tausenden Toten, der erst 1998 endete. Unter anderem wegen des geplanten EU-Austritts Großbritanniens wuchsen die Spannungen in Nordirland zuletzt wieder.