Am Rande des heutigen EVP-Gipfels in Zagreb, bei dem Noch-Ratspräsident Donald Tusk als Nachfolger von Joseph Daul zum neuen Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei gewählt werden soll, trifft ÖVP-Chef Sebastian Kurz mit einer Reihe von Parteifreunden, darunter Angela Merkel, Ursula Von der Leyen, Brexit-Chefverhandler Michael Barnier oder den neuen griechischen Premier Kyriakos Mitsotakis zusammen. Dabei werden sich die Gesprächspartner wohl auch über den  Fortgang der türkis-grünen Koalitionsverhandlungen erkundigen, wäre doch im Zeitalter der Klimakrise ein möglicher Schulterschluss in Österreich zwischen diesen beiden sehr heterogenen Parteien der erste größere politische Koalitionsversuch, bei dem die Ökonomie und die Ökologie miteinander verzahnt werden.

Denn die EU-Volkspartei hat nun auch den Klimaschutz entdeckt. Die designierte Kommissionschefin Von den Leyen will in ihren ersten 100 Tagen die Eckpunkte eines Green Deal für Europa fixieren. Beim zweitägigen Gipfel in Zagreb wird auch eine Resolution über die Erarbeitung einer "Vision für einen nachhaltigen Planeten" ausgearbeitet und angenommen.

Am heutigen Abvend wird Tusk zum Nachfolger von Joseph Daul als Chef der EU-Volkspartei gewählt. Kurz redet erst morgen zu den Delegierten, Merkel und Von der Leyen machen es bereits heute, brechen sie doch morgen bereits zum CDU-Politiker nach Leipzig auf.