Der Vaclav-Havel-Preis des Europarates ist in diesem Jahr erstmals an zwei Gewinner vergeben worden. Die Parlamentarische Versammlung zeichnete am Montag den inhaftierten chinesisch-uigurischen Wirtschaftswissenschaftler und Regierungskritiker Ilham Tohti aus. Zweiter Preisträger ist die Jugendinitiative für Menschenrechte YIHR, die sich in mehreren Balkanländern engagiert.

Für Tohti nahm ein Stellvertreter die Ehrung in Straßburg entgegen. Neben Tohti und der Jugendinitiative war in diesem Jahr der ebenfalls inhaftierte tadschikische Menschenrechtsanwalt Busurgmechr Jorow nominiert gewesen.

60.000 Euro Preisgeld

Mit dem Vaclav-Havel-Preis zeichnet der Europarat seit 2013 Menschenrechtsaktivisten aus. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und benannt nach dem verstorbenen Bürgerrechtler und Präsidenten der Tschechischen Republik. Im vergangenen Jahr wurde der russische Menschenrechtler Ojub Titijew ausgezeichnet.

Zur Parlamentarischen Versammlung kommen viermal im Jahr Abgeordnete der 47 Staaten des Europarats, darunter Österreich, zusammen. Die Organisation in Straßburg, die unabhängig von der EU agiert, wacht über die Menschenrechte in ihren Mitgliedsländern, darunter in der Türkei und Russland.