Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich Forderungen nach einer deutlichen Erhöhung des österreichischen Beitrags zum Green Climate Fund (GCF) angeschlossen. "Nicht von heute auf morgen, aber das sehe ich auch so", sagte Van der Bellen am Montagabend in der ZiB2 des ORF auf die Frage, ob der österreichische Beitrag verdreifacht werden solle.

"Ja, ich glaube auch, dass die 30 Millionen Euro, die wir vorläufig für den Green Climate Fund zugesagt haben, nur der erste Schritt sein kann", sagte Van der Bellen, der beim UNO-Klimagipfel in New York gemeinsam mit weiteren Staatspräsidenten eine Initiative für eine besonders ambitionierte Klimapolitik lanciert hat.

Wenn man den österreichischen Beitrag zum GCF pro Kopf rechnee, "dann sind wir natürlich noch weit von dem Maßstab, den wohlhabende europäische Länder setzen, entfernt", stimmte Van der Bellen in die Kritik von Umweltschützern an der von der früheren Bundesregierung beschlossenen Dotierung ein.

Die Kritiker verweisen darauf, dass Deutschland 1,5 Milliarden Euro in den Fonds einzahlt, was umgelegt auf Österreich 160 Millionen Euro wären. Das nach der Bevölkerungszahl mit Österreich vergleichbare Schweden zahlte 581 Millionen US-Dollar ein, die Schweiz 100 Millionen Dollar.

Die Gründung des Green Climate Fund wurde von 194 Staaten bei der Klimakonferenz 2010 in Cancun in Mexiko beschlossen. Ab 2020 sollen jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen dafür bereitstehen, um Klimamaßnahmen in Entwicklungsländern zu finanzieren. Die Übergangsregierung hat die ursprüngliche österreichische Dotierung von 26 Millionen Euro um vier Millionen erhöht, will weitergehende Maßnahmen aber der nach der Nationalratswahl zu bildenden Regierung überlassen.