Klimaschutz geht uns alle an. Diesem Aufruf von Klimaaktivisten folgten am Freitag mehr Menschen denn je – Hunderttausende auf allen Kontinenten gingen auf die Straßen, um für eine lebenswerte Zukunft zu demonstrieren. Greta Thunberg, Ikone der Bewegung, sprach im Vorfeld des heute beginnenden Weltklimagipfels in New York von einem "historischen Tag". Es sei "unglaublich, was wir zusammen erreicht haben."

Der von den Vereinten Nationen ausgerichtete Gipfel soll bis einschließlich Montag dauern, mehrere Staats- und Regierungschefs werden erwartet, darunter die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die gestern das Klimapaket der Koalition aus Union und SPDvorgestellt hatte. Merkel wird im Gegensatz zu vielen anderen hochrangigen Gästen auch in New York eine Rede halten. UN-Generalsekretär António Guterres fordert die Staats- und Regierungchefs und Vertreter aus Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft auf, ambitioniertere Klimaziele zu verfolgen, um die globale Erderhitzung einzubremsen und die Pariser Klimaziele einzuhalten. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 wurde als Ziel festgesetzt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

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Trump sagt ab

US-Präsident Donald Trump wird nicht an der Versammlung teilnehmen, obwohl diese in seiner Heimatstadt stattfindet. Er hat angekündigt, eine Vertretung zu schicken. Trump, der den menschengemachten Klimawandel wiederholt in Zweifel gezogen hat, ist aus dem Pariser Abkommen ausgetreten, weil die darin definierten Ziele der US-Wirtschaft schaden würden. EU-Parlamentspräsident David Sassoli fordert hingegen mehr Entschlossenheit von den Teilnehmern. "Unser Planet befindet sich in einer Notlage", teilte Sassoli mit und rief die Staats- und Regierungschefs auf, den "Klimagipfel zu einem Wendepunkt zu machen" und sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Für Österreich wird Bundespräsident Alexander van der Bellen am Montag am Weltklimagipfel teilnehmen. Zudem reisen Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, Umweltministerin Maria Patek und Außenminister Alexander Schallenberg an. Es sind jeweils zahlreiche Gespräche mit Amtskollegen und Vertretern internationaler Organisationen geplant.

Dass Österreich auch mit der aktuell amtierenden Übergangsregierung deutliche Präsenz zeigt, ist für Van der Bellen auch ein "Signal, dass wir die UNO ernst nehmen". Das sei auch deshalb bedeutsam, weil der Multilateralismus international nicht mehr so wichtig genommen werde "wie noch vor fünf Jahren".

In Monaco will der Weltklimarat IPCC am kommenden Mittwoch einen neuen Bericht über den Zustand unserer Meere präsentieren. Schon morgen können auch Sie ein Zeichen für die Umwelt setzen und ihr Auto stehen lassen, denn am Sonntag ist der europaweite Autofreie Tag 2019.