Der gebürtige Norweger war Samstagabend mit zwei Schrotflinten und einer Pistole bewaffnet in die Moschee in Baerum eingedrungen. Die Umstände des Angriffs legen nahe, dass der Täter in der Moschee möglicherweise ein größeres Blutvergießen anrichten wollte. Dort hielten sich zu dem Zeitpunkt nur drei Gläubige auf. Einer von ihnen konnte den Angreifer überwältigen, der dann festgenommen wurde. Beide Männer wurden leicht verletzt. Die Polizei hat die Tat nun als „versuchten Terroranschlag“ eingestuft.

Tote Frau in Wohnung gefunden

In der Wohnung des Angreifers wurde später die Leiche einer Frau gefunden. In welcher Beziehung sie zum ihm gestanden hatte, ist noch unklar.

Laut Medienberichten hatte der Mann sich zuvor lobend über den Terroranschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch geäußert, bei dem ein Rechtsextremist im März 51 Menschen erschossen und weitere 50 verletzt hatte.

Ein Polizeisprecher erklärte, bei dem Verdächtigen handle es sich um einen jungen Norweger im Alter von rund 20 Jahren, der in der Nähe der Moschee lebe. Er sei der Polizei bekannt gewesen, habe jedoch keinen kriminellen Hintergrund.

Die Internetaktivitäten des Festgenommenen werden noch überprüft. Die Polizei wollte nach dem Angriff die Präsenz vor anderen Moscheen des Landes verstärken. Es seien aber keine „konkreten Drohungen“ bekannt, teilte die nationale Polizeiführung heute mit.

Regierungschefin Erna Solberg verurteilte die Tat. "Der Besuch von Moscheen, Kirchen und anderen Gotteshäusern sollte sicher sein", schreibt sie in einer Erklärung.

Erinnerung an 2011

In Norwegen hatte sich im Juli 2011 einer der schwersten rechtsextremen Anschläge überhaupt ereignet. Der Rechtsextreme Anders Behring Breivik tötete damals bei einem Bombenanschlag in Oslo acht Menschen. Weitere 69 Menschen erschoss er auf der Insel Utöya, die meisten Jugendliche. Im vergangenen März erschoss dann ein Rechtsextremer bei Anschlägen auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen. Eine der angegriffenen Moscheen trägt den selben Namen wie die Al-Nour-Moschee in Bärum. Der mutmaßliche Täter von Christchurch veröffentlichte vor seiner Tat ein Manifest, wonach er unter anderem von Breivik inspiriert war.