Die Führer der griechischen und türkischen Zyprioter haben sich darauf geeinigt, ihre Bemühungen zur Überwindung der seit 45 Jahren andauernden Teilung der Mittelmeerinsel unter UNO-Schirmherrschaft fortzusetzen. Dazu wollen sie sich laut einem Sprecher der Vereinten Nationen bei der nächsten UNO-Vollversammlung mit Generalsekretär António Guterres im September treffen.

Die griechischen Zyprioten wurden vom Präsidenten der Republik Zypern, Nikos Anastasiades, vertreten, die türkischen Zyprioten vom Präsidenten der nur von der Türkei anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Mustafa Akinci. Das Treffen sei "ehrlich und konstruktiv" gewesen. Ein Datum für den Wiederbeginn intensiver Gespräche wurde jedoch nicht genannt.

Erstes Treffen seit zwei Jahren

Es handelt sich um das erste Treffen der beiden seit zwei Jahren. Akinci hat jüngst eine gemeinsame Nutzung der vor der Küste Zyperns entdeckten Gasvorkommen vorgeschlagen, mit deren Ausbeutung die Türkei zum Missfallen der EU begonnen hat. Die gesamte Insel ist seit Mai 2004 EU-Mitglied, das EU-Recht gilt aber nur im griechisch-zyprischen Süden. Die Türkei hält den Nordteil der Insel besetzt. Der Einmarsch folgte auf einen Putsch griechischer Nationalisten in Zypern im Jahr 1974.

Die UN-Bemühungen zur Überwindung des Konflikts waren 2017 hauptsächlich an der Frage des Abzugs der rund 35 000 türkischen Soldaten aus dem Norden gescheitert. Zu zusätzlichen Spannungen zwischen Nikosia und Ankara führt derzeit ein Konflikt um Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden vor der Küste Zyperns. Ankara lehnt die Ausbeutung dieser Erdgasvorkommen ohne die Zustimmung und die Beteiligung der türkischen Zyprer an den Gewinnen ab.