Die Werteunion, der konservative Flügel der CDU/CSU, hat am Freitag eine "vollständige Abriegelung der Mittelmeerroute" gegen Flüchtlinge gefordert und einen entsprechenden Vorschlag von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz gelobt. Eine solche Abriegelung nach australischem Vorbild sei "die einzige praktisch umsetzbare und zielführende Möglichkeit".

"Damit schließt sich die Werteunion den jüngsten Aussagen des ÖVP-Vorsitzenden und österreichischen Bundeskanzlers a.D. Sebastian Kurz zum Thema an", erklärte die Werteunion weiter. Kurz hatte wiederholt eine Abriegelung des Mittelmeeres gefordert. Gerettete Flüchtlinge sollten umgehend in ihr Herkunfts- oder Transitland zurückgebracht werden, forderte der Ex-Kanzler. Die Werteunion ist eine Gruppierung konservativer deutscher Christdemokraten. Sie zählt nicht zu den offiziellen Parteigliederungen.

Ihr Vorsitzender Alexander Mitsch erklärte, Seenotrettung dürfe "kein Vorwand zur Förderung illegaler Migration sein". Mit Blick auf die zivilen Seenotretter fügte er hinzu: "Auch wenn sie vermeintlich hehre Ziele verfolgen, sind Seenotretter, deren vorrangiges Ziel der Transport von Migranten nach Europa ist, de facto Schlepperhelfer."

Die deutsche Regierung müsse nun "schnellstmöglich und gemeinsam mit europäischen Partnern wie Österreich und Italien geeignete Maßnahmen" für die Abriegelung der Mittelmeerroute finden.

Die australische Regierung wird wegen ihre harten Politik zur Abschreckung von Flüchtlingen seit Jahren kritisiert. Das Land bringt alle Flüchtlinge, die per Boot nach Australien kommen wollen und dabei aufgegriffen werden, in Lager im abgelegenen Inselstaat Nauru und der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus.