Die israelische Armee teilte mit, zwei Geschosse seien in Gebieten in Grenznähe eingeschlagen. Es gab keine Berichte zu Verletzten oder Sachschaden. Am Freitag waren bei Protesten an der Grenze nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 55 Palästinenser verletzt worden, mehr als die Hälfte von ihnen durch Schüsse israelischer Soldaten mit scharfer Munition.

Es herrscht erneut die Sorge vor einer möglichen Eskalation der Lage in der Küstenregion, die binnen eines Jahrzehnts drei Kriege erlebt hat. Am Donnerstag hatten israelische Soldaten ein Mitglied der im Gazastreifen herrschenden Hamas in Grenznähe erschossen. Die Armee teilte anschließend mit, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt. Die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der Hamas, hatten wegen des Vorfalls mit Rache gedroht.

Ägyptische Delegation im Gazastreifen

Nach Medienberichten hält sich eine ägyptische Delegation im Gazastreifen auf, um sich für eine Beruhigung der Lage einzusetzen. Vor zwei Wochen hatten beide Seiten sich nach Hamas-Angaben auf eine Rückkehr zur bisherigen "Ruhe-für-Ruhe-Vereinbarung" geeinigt. Israel lockerte daraufhin eine über den Gazastreifen verhängte Blockade, künftig sollen bis zu 5000 Geschäftsleute und Händler Ausreisegenehmigungen erhalten.

Die EU, Israel und die USA stufen die im Gazastreifen herrschende Hamas als Terrororganisation ein. Israel hat vor zwölf Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verschärft, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen.

Bei Protesten an der Grenze, die sich unter anderem gegen die Blockade richten, sind seit März vergangenen Jahres nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 300 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden.