Nach ihrer dritten Zitterattacke innerhalb kurzer Zeit hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel betont, dass es ihr gut gehe. "Man muss sich keine Sorgen machen", sagte sie am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit dem finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne.

Bei den militärischen Ehren für den Ministerpräsidenten von Finnland, Antti Rinne, im Ehrenhof vor dem Kanzleramt, hatte Merkel beim Abspielen der Hymnen gezittert. Sobald sie sich bewegte, hörte das Zittern auf.

Die Kanzlerin hatte in den vergangenen Wochen in der Öffentlichkeit bereits zweimal einen Zitteranfall, wenn sie still stehen musste. Beide Male betonte Regierungssprecher Steffen Seibert, dass es der Kanzlerin gut gehe.

Beim ersten Mal wurde dies auf schwüle Hitze und einen Wassermangel zurückgeführt. Beim zweiten Mal wurde als Grund ein psychologisches Problem genannt: Die Kanzlerin habe so sehr daran gedacht, dass sie ein erneutes Zittern vermeiden wolle, dass genau dies eingetreten sei - "also ein psychologisch-verarbeitender Prozess", hatte damals ein Regierungsvertreter zu Reuters gesagt. Es gebe keinerlei Grund zur Sorge. Die Kanzlerin hatte Zweifel an ihrem Gesundheitszustand ebenfalls zurückgewiesen.

Merkel begründete den Anfall damit, dass sie immer noch in der "Verarbeitungsphase" des Anfalls Mitte Juni beim Empfang des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei. "Die ist offensichtlich noch nicht ganz abgeschlossen, aber es gibt Fortschritte", sagte Merkel.

Mitte Juni hatte Merkel beim Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heftig gezittert. Nur neun Tage später erlitt sie bei der Ernennung der neuen deutschen Justizministerin Christine Lambrecht durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue erneut einen solchen Anfall.

Der Vorfall beim Empfang Selenskyjs wurde von Merkel mit der großen Hitze und Wassermangel erklärt. Nach der Wiederholung hatte Merkel lediglich gesagt: "Ich bin überzeugt, so wie diese Reaktion aufgetreten ist, so wird sie auch wieder vergehen."

Die Frage, was hinter den Zittervorfällen stecke und ob sie deswegen einen Arzt konsultiert habe, beantwortete die Kanzlerin nicht. Sie könne die Frage verstehen, hatte sie vor Journalisten am Rande des G-20-Gipfels im japanischen Osaka gesagt. "Ich habe aber nichts Besonderes zu berichten. Sondern mir geht es gut."