Ursula von der Leyen scheint die Arbeit kaum erwarten zu können: Zumindest hat die nominierte EU-Kommissionspräsidentin am Freitag bereits ein Foto ihrer neuen Büroräumlichkeiten auf Twitter verbreitet. Allzugroße Betriebsamkeit dürfte an dem - zumindest vorläufig - sehr spartanisch ausgestatteten Arbeitsplatz im Berlaymont-Gebäude aber noch nicht herrschen.

"Noch ist mein neuer Schreibtisch als nominierte Kandidatin in Brüssel leer, aber das Telefon funktioniert auf jeden Fall", postete die deutsche CDU-Politikerin, ohne auf ein nachgestelltes Zwinker-Smiley zu verzichten. "Viele lebhafte Gespräche, viele spannende Fragen, viel Zuspruch. Danke an die EU-Kommission", twitterte Von der Leyen auch auf Englisch und Französisch.

Im Vordergrund des Fotos ist ein hellfurnierter Schreibtisch mit Telefon, Computer und Tischlampe zu sehen. An der Wand im Hintergrund hängt eine Europafahne. Von der Leyen teilte das Bild mit ihren - Stand Freitagmittag - knapp 50.000 Followern. Die Kommissionschefin in spe hatte erst nach ihrer Nominierung durch die Staats- und Regierungschefs am Dienstag einen Twitter-Account eingerichtet.

Ob die derzeitige deutsche Verteidigungsministerin a la longue in Brüssel arbeiten und letztendlich das Büro von Jean-Claude Juncker übernehmen wird, liegt allerdings in den Händen des EU-Parlaments. Von der Leyen muss nämlich von der Mehrheit der Abgeordneten gewählt werden.

Ob ihr das gelingt, wird am 16. Juli feststehen, wenn das Votum über die Bühne geht. Derzeit regt sich vor allem innerhalb der Sozialdemokraten und der Grünen noch heftiger Widerstand. Geht trotzdem alles nach Plan, würde Von der Leyen mit Anfang November die Führung der EU-Kommission übernehmen.

Von der Leyen eröffnete am Mittwoch ihren Twitter-Kanal mit einem dreisprachigen Hallo Europa! Hello Europe! Salut l’Europe! Innerhalb von 48 Stunden folgten ihr mehr als 50.000 Follower.