Zur Mittagszeit hatten die 751 EU-Mandatare im zweiten Wahlgang den italienischen Sozialdemokraten und ehemaligen Fernsehmoderator David-Maria Sassoli zum neuen EU-Parlamentspräsidenten gewählt.

Am späteren Nachmittag erfolgte dann die Wahl der 14  Vizepräsidenten, 17 Abgeordnete hatten sich für die Ämter beworben. Die Rangfolge der Vizepräsidenten wird durch die Reihenfolge ihrer Wahl und bei Stimmengleichheit durch das Lebensalter bestimmt.

Der ÖVP-Abgeordnete Othmar Karas wurde zu einem dieser Vizepräsidenten des neuen EU-Parlaments gewählt. Karas hatte bereits 2012 bis 2014 dieses Amt inne.

Er wolle sich dafür einsetzen, dass bei jeder Entscheidung auf europäischer Ebene das Europaparlament an Bord ist, betonte Karas. Er sprach von einer Weggabelung. Die liberale Demokratie sei gefährdet. Dies liege an neuen Formen des Autoritarismus, neuen Formen der Kommunikation, dem Erstarken des Populismus sowie den "Hinterzimmermauscheleien der EU-Staats- und Regierungschefs". Kritisch äußerte er sich über das nicht beim EU-Gipfel berücksichtigte Spitzenkandidatenmodell bei der Nominierung des EU-Kommissionspräsidenten.