Im Nationalrat gab es am Mittwoch eine Mehrheit dafür, dass Österreich aus dem umstrittenen König-Abdullah-Zentrum aussteigt. Das König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID) ist in Wien am Schottenring beheimatet und wird großteils von Saudi-Arabien finanziert. Peter Pilz brachte als Anlassfall die drohende Hinrichtung eines 18-Jährigen in Saudi-Arabien vor, der wegen Teilnahme an einer Demonstration für Menschenrechte seit fünf Jahren in Haft sitzt. Ihm wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

Wie nun das Nachrichtenmagazin profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wird der Beschluss zur Schließung des „König Abdullah Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog“ (KAICIID) in Wien von den Verantwortlichen des Zentrums heftig kritisiert. Der britische Rabbiner David Rosen, eines von neun Direktoriumsmitgliedern der internationalen Organisation, wird im Magazin wie folgt zitiert: „Was sich hier abgespielt hat, ist kein rühmenswertes Zeugnis für das politische Leben in Österreich.“ Und er ergänzt: „Vielleicht war es ein Fehler, das Zentrum in Wien zu gründen.“ Rosen spricht von einer "unglaublichen Heuchelei Österreichs“ und „Ignoranz“, dass sich die damaligen Regierungsparteien ÖVP und SPÖ, die das KAICIID vor sieben Jahren in Wien ansiedelten, nun gegen das Zentrum stellen.

Rosen für Umsiedelung des Zentrums