Im Nordwesten Syriens sind bei Luftangriffen der Regierungstruppen laut Aktivisten erneut mindestens 27 Zivilisten getötet worden. Nach UNO-Angaben wurde auch auf ein Krankenhaus in der Stadt Kafranbel im Süden der Rebellenprovinz Idlib geschossen.

In Idlib und angrenzenden Gebieten, die unter der Kontrolle der Jihadistenallianz "Hayat Tahrir al-Sham" (HTS) und islamistischer Rebellen stehen, gilt seit September eine brüchige Waffenruhe. Seit Ende April werden aus der Region aber vermehrt Angriffe der Regierungstruppen und der russischen Luftwaffe gemeldet.

Krankenhäuser bombardiert

Seither wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle mehr als 250 Zivilisten, darunter rund 50 Kinder, getötet. Zudem wurden nach UNO-Angaben in der Region 22 Krankenhäuser und Gesundheitszentren bombardiert.

Der libysche General Khalifa Haftar lieferte nach eigenen Angaben einen der meistgesuchten ägyptischen Jihadisten an sein Heimatland aus. Hisham al-Ashmawy sei am Dienstagabend bei einem Treffen zwischen Haftar und dem ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel im libyschen Benghazi (Bengasi) übergeben worden, teilte Haftars Pressebüro mit. Hisham al-Ashmawy war im Oktober von Haftars Kämpfern in der libyschen Stadt Derna gefasst worden. Er wurde wegen Mitgliedschaft in der Jihadistengruppe Ansar Beit al-Makdis gesucht. Die Haftar-Truppen werden von Ägypten unterstützt.

Bevor sich Ashmawy der Jihadistengruppe auf der Sinai-Halbinsel anschloss, war er bis 2012 Offizier der ägyptischen Sondertruppen. Nach Libyen soll er 2013 gegangen sein - noch bevor Ansar Beit al-Makdis 2014 dem Islamischen Staat die Treue schwor.

In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens.