Spanien hat ausgeschlossen, den per Haftbefehl gesuchten venezolanischen Oppositionsführer Leopoldo Lopez auszuliefern. Lopez, der in der Residenz des spanischen Botschafters in Caracas Zuflucht gesucht hat, werde in keinem Fall an die venezolanischen Behörden übergeben, teilte das spanische Außenministerium in Madrid am Donnerstag mit. Er werde auch nicht aufgefordert, die Residenz zu verlassen.

Haftbefehl gegen Lopez

Zuvor hatte Venezuelas Oberster Gerichtshof Haftbefehl gegen Lopez erlassen. Der Geheimdienst des Landes wurde angewiesen, den prominenten Gegner von Staatschef Nicolas Maduro zu verhaften.

Lopez war am Dienstag nach eigenen Angaben von Soldaten aus dem Hausarrest befreit worden. Er flüchtete mit seiner Familie zunächst in die chilenische Botschaft und anschließend in die Residenz des spanischen Botschafters in Caracas. Zuvor hatte Lopez noch zusammen mit dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaido die "Operation Freiheit" zum Sturz Maduros ausgerufen.

Der Vorsitzende der Partei Voluntad Popular war seit Juli 2017 nach einer Verurteilung wegen Anstachelung zur Gewalt unter Hausarrest gestanden. Guaido liefert sich seit Monaten einen erbitterten Machtkampf mit Maduro.