Die chinesischen Behörden setzen fortgeschrittene Gesichtserkennungs-Software ein, um in Überwachungsvideos Mitglieder der vornehmlich muslimischen Minderheit der Uiguren zu erkennen, berichtet die New York Times.

Polizeibehörden hätten bereits 2018 nach einem smarten Kamerasystem gesucht, das "Gesichtserkennung nach dem Kriterium Uigure/nicht-Uigure" unterstützt. Inzwischen sollen solche Systeme verfügbar sein, heißt es in dem Bericht: Ein chinesischer Technikrise bewirbt sein System damit, dass es automatisch die Polizei verständige, wenn "ursprünglich ein Uigure in der Nachbarschaft lebt und innerhalb von 20 Tagen plötzlich sechs weitere Uiguren auftauchen".

Seit Jahrzehnten gilt die Heimat der Uiguren, die Provinz Xinjiang, der Nordwesten Chinas rund um die Taklamakan-Wüste mit langen Grenzen an Kasachstan, die Mongolei und Kirgistan, als Unruheherd. Seit die Chinesen das Gebiet von der Größe Deutschlands, Frankreichs und Spaniens zusammen 1949 in die Volksrepublik eingliederten, wird die Minderheit der Uiguren systematisch unterdrückt. China begründet das mit Terror, der von Vertretern der uigurischen Unabhängigkeitsbewegung ausgehe.

Zuletzt waren Berichte aufgetaucht, dass China muslimische Uiguren massenweise in "Umerziehungslagern" inerniert und DNA-Proben von ihnen katalogisiert.