Die Vertretung der Vereinigten Staaten in Berlin hat einen Bericht zurückgewiesen, nach dem der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, neuer UNO-Botschafter der USA werden soll. "Wir haben den Bericht gesehen. Da ist absolut nichts Wahres dran", sagte ein Sprecher  der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte der Berliner "Tagesspiegel" berichtet, Grenell solle den seit Jahreswechsel vakanten Posten in New York übernehmen. Dort war Grenell von 2001 bis 2008 Kommunikationsdirektor für vier US-Botschafter. Die Besetzung des Botschafterpostens ist wieder offen, nachdem Kandidatin Heather Nauert aus familiären Gründen überraschend abgesagt hatte. Die bisherige Botschafterin Nikki Haley war freiwillig aus dem Amt geschieden.

Grenell ist als US-Botschafter in Berlin wegen seines Auftretens nicht unumstritten. Zuletzt hatte der 52-Jährige deutschen Unternehmen, die an der neuen deutsch-russischen Erdgas-Trasse durch die Ostsee, Nord Stream 2, beteiligt sind, unverhohlen mit Sanktionen gedroht.

Zudem kritisierte er den europäischen Mechanismus zum Schutz europäischer Unternehmen vor den Iran-Sanktionen der USA als "Missachtung" der US-Politik. Schon zuvor hatte Grenell mehrfach mit Handlungsanweisungen an Verbündete gegen die diplomatische Etikette verstoßen. Seit Mai 2018 ist der Vertraute von US-Präsident Donald Trump Botschafter in Berlin.