Konkret beantragt Russland-Sonderermittler Robert Mueller, dass Paul Manafort zwischen 19,6 und 24,4 Jahre in Haft soll sowie zu einer Geldstrafe zwischen 50.000 und 24 Millionen Dollar (zwischen 44.400 und 21,3 Millionen Euro) verurteilt werden soll, schrieb das Büro Muellers am Freitag in Gerichtsunterlagen.

Manafort war im vergangenen Jahr von einer Jury für schuldig befunden worden. Erst vor wenigen Tagen hatte eine Richterin Manafort vorgeworfen, Falschaussagen gemacht zu haben. Damit habe er gegen ein Abkommen mit Mueller verstoßen, das Straferleichterungen vorsah. Mueller untersucht unter anderem, ob Russland den Präsidentschaftswahlkampf 2016 beeinflusst hat und ob es dabei Absprachen mit Trumps Wahlkampfteam gab. Manafort gilt bei den Ermittlungen als eine Schlüsselfigur. Trump weist die Vorwürfe zurück.

Gehackte E-Mails, Kontakt zu Wikileaks

Der langjährige Berater von Trump, Roger Stone, und WikiLeaks haben nach Angaben Muellers über die gehackten E-Mails der Demokraten kommuniziert. In Gerichtsunterlagen vom Freitag hieß es, die Informationen über den Kontakt seien Grundlage für Durchsuchungen gewesen. Stone habe auch Verbindungen mit Guccifer 2.0 gehabt.

Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Guccifer 2.0 ist nach US-Geheimdiensterkenntnissen ein Tarnnahme, der vom russischen Militärgeheimdienst benutzt wird. Stone hat in der Vergangenheit kurzen Kontakt mit WikiLeaks und Guccifer 2.0 eingeräumt, aber betont, er habe im Vorfeld nichts von den gehackten demokratischen Mails gewusst.

Auch Trumps Sprecherin befragt

Muellerhat bei seinen Ermittlungen auch Trumps Sprecherin Sarah Sanders befragt. "Der Präsident hat mich, wie auch jeden in der Regierung, gedrängt, mit dem Sonderermittler voll zu kooperieren", sagte Sanders am Freitag dem Sender CNN. "Ich habe mich gerne freiwillig mit ihnen zusammengesetzt." Das Gespräch mit Mueller und seinem Team sei bereits Ende 2018 geführt worden.

Das Team um Mueller geht der Frage nach, ob es bei den mutmaßlich russischen Versuchen der Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 geheime Absprachen zwischen Moskau und Trumps Wahlkampflager gab. Für Trump sind die Ermittlungen höchst unangenehm. Er geißelt sie regelmäßig als "Hexenjagd".